Hollenbach investiert fast vier Millionen Euro
Gemeinderat verabschiedet Haushalt 2017. Geld geht vor allem in den Kanal- und Straßenbau. Kita-Kosten steigen
Beim Geld war sich der Hollenbacher Gemeinderat schnell einig. Es soll in diesem Jahr vor allem in neue Kanäle in den Baugebieten „Hollenbach West“und „Am Rochusweg“investiert werden und in die Sanierung der Kläranlage. Weitere große Posten sind Grundstückskäufe und Straßenbauarbeiten. Als Kämmerer und Geschäftsleiter Richard Baur den Haushaltsplan am Donnerstagabend in der Gemeinderatssitzung vorlegte, gab es keine Diskussionen mehr.
Das könnte auch daran liegen, dass Hollenbach im Moment schuldenfrei ist. Und nicht nur das. Wie Richard Baur erklärte, könne die Gemeinde derzeit auf allgemeine Rücklagen in Höhe von etwa zwei Millionen Euro zurückgreifen. Bürgermeister Franz Xaver Ziegler hatte jedoch schon bei den Bürgerversammlungen darauf hingewiesen, dass dies kein Grund für Höhenflüge sei. Das finanzielle Polster sei wichtig für die anstehenden Aufgaben.
In diesem Jahr plant die Gemeinde Investitionen von insgesamt knapp 3,8 Millionen Euro. Die Breitbandversorgung steht ebenso auf der Agenda wie die Dorferneuerung im Hollenbacher Ortsteil Mainbach. Außerdem wird die Turnhalle an der Mittelschule in Hollenbach saniert.
Wie der Bürgermeister auf Anfrage mitteilte, wurde der Auftrag für die Abbrucharbeiten des alten Turnhallenbodens noch am selben Abend vergeben. Auch die acht Atemschutzgeräte für die Hollenbacher Feuerwehr, die im Haushalt 2017 eingeplant sind, wurden noch in derselben Sitzung in Auftrag gegeben. Außerdem hat sich der Gemeinderat entschieden, das Friedberger Büro Stadt Land Fritz mit der Planung der Urnengräber für die beiden Gemeindefriedhöfe in Igenhausen und Hollenbach zu beauftragen. Wie Franz Xaver Ziegler weiter berichtet, sind im Baugebiet „Hollenbach West“die Aufträge für Kanäle (1,28 Millionen Euro), Straßenbau (574 000 Euro) und Stra-
ßenbeleuchtung (22500 Euro) vergeben worden. Für etwa 38 800 Euro wird das Gewerbegebiet in Motzenhofen eingegrünt.
Um bei all den Investitionen trotzdem einen ausgeglichen Haushalt vorlegen zu können, werden 413 000 Euro aus den Rücklagen entnommen. Vergleichsweise hoch fällt in diesem Jahr die Zuführung
vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt aus. Der Kämmerer begründete diese Entwicklung damit, dass die Kreisumlage gesunken ist, während gleichzeitig die Schlüsselzuweisungen gestiegen sind.
Rückläufig sind in Hollenbach derzeit die Gewerbesteuereinnahmen. Die Gemeindeverwaltung rechnet mit insgesamt 700 000 Euro,
im Vorjahr waren es 850000 Euro, 2015 noch 930 000 Euro.
Tiefer in die Tasche greifen muss Hollenbach in diesem Jahr für die jungen Bewohner der Gemeinde. Nachdem die SVE-Gruppe aus der Kindertagesstätte ausgezogen ist, fallen nun Mieteinnahmen von etwa 7000 Euro weg. In den Räumen sollen aber bald mehr Kinder betreut
werden, weshalb mit zusätzlichen 50000 Euro für Betriebskosten gerechnet wird. Die Stromkosten der Gemeinde werden 2017 wohl niedrig ausfallen. Waren 2016 noch 30 000 Euro eingeplant, sind es Dank einer Erstattung und eines Anbieterwechsels jetzt nur 10000 Euro. Eine einmalige Einsparung, wie der Kämmerer erklärte.