Betrifft: Journalismus
Zu „Es geht um die Demokratie“und „Warum Qualitätsjournalismus so wichtig ist“(Medien) vom 24. März: Schöner Qualitätsjournalismus ist das, wenn der Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungen alle als Lügner diffamiert, die erkannt haben, wie sinnlos das Leistungsschutzrecht ist. Dabei hat doch schon das Experiment in Deutschland gezeigt, dass es nur kleinen Anbietern schadet – Branchengrößen wie Google hingegen stellen die Verlage einfach vor die Wahl, entweder gratis oder gar nicht aufzutauchen. Weil gar nicht aufzutauchen deutlich weniger Seitenaufrufe und damit deutlich weniger Einnahmen bedeutet, haben sich bisher alle entschieden, lieber auf die Leistungsschutz-Gebühren zu verzichten. Und das soll auf europäischer Ebene anders laufen? Mit welcher Rechtsgrundlage will man denn jemanden zwingen, etwas zu kaufen, was dieser womöglich gar nicht haben will? Gute Produkte verkaufen sich und schlechte verschwinden, das regelt die Marktwirtschaft. Verlage müssen sich halt an die sich ändernden Zeiten anpassen: Weniger jammern und (wieder) mehr echte Qualität wären ein Anfang.
Julian Seethaler, Buchloe