Wie das Universum geboren wird
Günter Süßmann hinterließ einen kosmologischen Bilderzyklus
Die Ausstellung seiner kosmologischen Bilder erlebt Günter Süßmann nicht mehr. Mit 65 Jahren ist der Autolackierer und Künstler am 28. Februar gestorben. Der Galeristin Elisabeth Bauch hat er allerdings die zehn Bilder des Zyklus „Warum ist etwas und nicht nichts?“hinterlassen. Sobald der Umbau ihrer Galerie bei der Komödie abgeschlossen sein wird, sind sie die erste Ausstellung.
Süßmann hatte sich intensiv mit den naturwissenschaftlichen Aussagen zur Entstehung des Universums auseinandergesetzt. Sie inspirierten ihn zu einem Bilderzyklus von hoher Brillanz mit der Geburt neuer Sterne, mit unheimlichen schwarzen Löchern und zur Einleitung einer Betrachtung zum Wesen von Raum und Zeit. Seine Überlegungen fügte er thesenartig als Texte hinzu.
Auch die Evolution des Menschen wird reflektiert, vom aufrechten Gang bis zur Erleuchtung seines Geistes. Das Erwachen seiner Kreativität und Religion bildet sich in Höhlenmalerei ab und seine Hoffnung im ewigen Jerusalem. „Er war so ein positiver Mensch“, beschreibt ihn Elisabeth Bauch.
Im Jahr 2010 hatte Süßmann zum ersten Mal seine Aquarelle, damals über Venedig bei Nacht, in der Galerie bei der Komödie ausgestellt – auf Drängen seiner Freunde. „Vergangenkunft“nannte er die Momente, in denen die Zeiten ineinanderfließen und die Lagunenstadt ihr zweites, geheimnisvolles Gesicht zeigt. Die fein lasierte Oberfläche ließ erkennen, dass Süßmann sein Handwerk perfekt beherrschte. Schon aufs Autoblech hatte er schillernde Szenen und Objekte gemalt.
Seit einem Jahr wartet Elisabeth Bauch darauf, dass ihre Galerie umgebaut wird. Städtische Ämter hätten das Projekt, Kunst und Kulinarik unter einem Dach zu vereinigen, leider nicht genehmigt, doch bald soll es losgehen und bis September abgeschlossen werden. (loi)