Klo verstopft Kanal
Mobile Toilette löst fast Überschwemmung in der Altstadt aus
Die Augsburger Feuerwehr muss vieles aus dem Wasser ziehen, das gehört zu ihrem Job: Fahrräder, Einkaufswagen, Mopeds. Aber mobile Toiletten, wie sie üblicherweise auf Baustellen oder Festivals stehen? Das kommt dann doch eher selten vor. Am Samstagabend freilich passierte genau das. Gegen 21.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte wie berichtet in die Altstadt gerufen, da ein Toilettenhäuschen des Herstellers „mobi“in einem Kanal am Mittleren Lech feststeckte. Auf Höhe der Hausnummer 16 hatte jemand die mobile Toilette ins Wasser geworfen, das sich dadurch staute.
Die Feuerwehr selbst spricht von einem „ungewöhnlichen Einsatz“. Offenbar, sagt Sprecher Friedhelm Bechtel, hatten Jugendliche das Häuschen von einer nahegelegenen Baustelle zum Kanal getragen und es dort hineingeschmissen. Der Wasserspiegel sei noch kaum angestiegen gewesen, das Wasser wäre aber über die Ufer getreten, hätte man nicht eingegriffen. „Das geht ganz schnell“, sagt Bechtel. Gleich in der Nähe zum Kanal sind Tiefgaragen. „Schon ein Anstieg von zehn Zentimetern hätte gereicht und es wäre wohl alles da reingelaufen.“
Dass es dazu nicht kam, lag auch daran, dass die Feuerwehr das Häuschen herauszog, ehe es mit Wasser vollief und unterging. Die Feuerwehr war mit elf Mann und vier Fahrzeugen vor Ort und barg die mobile Toilette mit einem Ladekran. Ein wenig unappetitlich sei der Einsatz derweil schon gewesen.
Die Polizei berichtet, ein Zeuge habe fünf männliche Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren gesehen, die das Häuschen ins Wasser schmissen. Einer von ihnen soll weiß-graue Sportkleidung mit einem weißen Schriftzug an der Trainingsjacke getragen haben. Konkretere Erkenntnisse, heißt es von der Polizei, gebe es noch nicht. Der Sachschaden wird auf 100 Euro beziffert. Der Kunststoff des mobilen Klos wurde beim Einsatz beschädigt, es ließ sich nicht verhindern. Mittlerweile steht das ramponierte Häuschen wieder an seinem Platz.
2013 übrigens hatte es in Augsburg einen ähnlichen Fall gegeben: Damals hatten Unbekannte ein Dixiklo in den Inneren Stadtgraben geschubst. Auch da, sagt Bechtel, musste die Feuerwehr das Toilettenhäuschen bergen. Damals allerdings war die Überschwemmungsgefahr deutlich akuter. „Das Wasser stand schon an der Kante.“