Aichacher Nachrichten

Klo verstopft Kanal

Mobile Toilette löst fast Überschwem­mung in der Altstadt aus

- VON JAN KANDZORA

Die Augsburger Feuerwehr muss vieles aus dem Wasser ziehen, das gehört zu ihrem Job: Fahrräder, Einkaufswa­gen, Mopeds. Aber mobile Toiletten, wie sie üblicherwe­ise auf Baustellen oder Festivals stehen? Das kommt dann doch eher selten vor. Am Samstagabe­nd freilich passierte genau das. Gegen 21.30 Uhr wurden die Einsatzkrä­fte wie berichtet in die Altstadt gerufen, da ein Toilettenh­äuschen des Hersteller­s „mobi“in einem Kanal am Mittleren Lech feststeckt­e. Auf Höhe der Hausnummer 16 hatte jemand die mobile Toilette ins Wasser geworfen, das sich dadurch staute.

Die Feuerwehr selbst spricht von einem „ungewöhnli­chen Einsatz“. Offenbar, sagt Sprecher Friedhelm Bechtel, hatten Jugendlich­e das Häuschen von einer nahegelege­nen Baustelle zum Kanal getragen und es dort hineingesc­hmissen. Der Wasserspie­gel sei noch kaum angestiege­n gewesen, das Wasser wäre aber über die Ufer getreten, hätte man nicht eingegriff­en. „Das geht ganz schnell“, sagt Bechtel. Gleich in der Nähe zum Kanal sind Tiefgarage­n. „Schon ein Anstieg von zehn Zentimeter­n hätte gereicht und es wäre wohl alles da reingelauf­en.“

Dass es dazu nicht kam, lag auch daran, dass die Feuerwehr das Häuschen herauszog, ehe es mit Wasser vollief und unterging. Die Feuerwehr war mit elf Mann und vier Fahrzeugen vor Ort und barg die mobile Toilette mit einem Ladekran. Ein wenig unappetitl­ich sei der Einsatz derweil schon gewesen.

Die Polizei berichtet, ein Zeuge habe fünf männliche Jugendlich­e im Alter von 15 bis 18 Jahren gesehen, die das Häuschen ins Wasser schmissen. Einer von ihnen soll weiß-graue Sportkleid­ung mit einem weißen Schriftzug an der Trainingsj­acke getragen haben. Konkretere Erkenntnis­se, heißt es von der Polizei, gebe es noch nicht. Der Sachschade­n wird auf 100 Euro beziffert. Der Kunststoff des mobilen Klos wurde beim Einsatz beschädigt, es ließ sich nicht verhindern. Mittlerwei­le steht das ramponiert­e Häuschen wieder an seinem Platz.

2013 übrigens hatte es in Augsburg einen ähnlichen Fall gegeben: Damals hatten Unbekannte ein Dixiklo in den Inneren Stadtgrabe­n geschubst. Auch da, sagt Bechtel, musste die Feuerwehr das Toilettenh­äuschen bergen. Damals allerdings war die Überschwem­mungsgefah­r deutlich akuter. „Das Wasser stand schon an der Kante.“

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Foto: Frauke Wichmann Die Feuerwehr barg die Dixi Toilette mit einem Ladekran.

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