Geschäft mit der Armut
Das Beispiel zeigt, dass die Stadt dem Geschehen auf ihren Straßen und Plätzen nicht hilflos zusehen muss. Der städtische Ordnungsdienst geht seit dem vorigen Jahr konsequent gegen BettelBanden vor. Die organisierten Bettler, meist kommen sie aus Rumänien, werden von den Mitarbeitern des Ordnungsdienstes auch dauerhaft überwacht. Das gefällt diesen Gruppen aber ganz und gar nicht – und sorgt dafür, dass sie lieber in eine andere Stadt weiterziehen. Es geht nicht darum, das Betteln ganz zu verbieten. Bedürftige, die still um eine Spende bitten, dürfen das auch weiterhin. Dafür muss in einer Großstadt auch Platz sein.
Das organisierte, oftmals auch aggressive Betteln dagegen stört Passanten, schadet dem Handel und hilft auch den Bettlern selbst in der Regel nicht viel. Wirklich Kasse machen nur die Hintermänner, die das System organisieren. Besonders verwerflich ist die Methode, Frauen mit kleinen Kindern auf die Straße zu schicken. Es ist gut, dass die Stadt dagegen so streng wie möglich vorgeht. Und man sollte sich, bei allem Mitleid, das einen in solchen Situationen befällt, gut überlegen, ob man dieses schmutzige Geschäft mit der Armut wirklich mit einer Spende unterstützen will.