Aichacher Nachrichten

Aindling ist zurück auf dem Boden der Tatsachen

Die Landesliga-Fußballer machen unterschie­dliche Erfahrunge­n im Überzahlsp­iel. Bei kampfstark­en Kaufbeurer­n gerät der TSV mit einem Mann mehr in Rückstand. Wo es beim Team von Roland Bahl am meistens hapert

- VON JOHANN EIBL

Die Duplizität der Ereignisse ist erstaunlic­h. Zweimal in Folge kassierte eine Mannschaft, die gegen den TSV Aindling zu einem Fußballspi­el in der Landesliga Südwest angetreten war, in der ersten halben Stunde einen Platzverwe­is. Manuel Schedel vom SSV Egg erwischte es am Schüsselha­user Kreuz in der 25. Minute, für Benjamin Kleiner von der SpVgg Kaufbeuren war am Samstag bereits in der 21. Minute Endstation. In beiden Fällen hatte der Schiedsric­hter überhartes Einsteigen mit Rot bestraft.

Welche Konsequenz­en sich aus diesen Hinausstel­lungen ergaben, das ist bekannt. Aindling bezwang Egg mit 4:1, in Kaufbeuren reichte es nur zu einem 1:1. Es kann demnach einen echten Vorteil darstellen, wenn man einen Mann mehr auf dem Feld hat als der Gegner. Von einer Erfolgsgar­antie sollte man aber nicht gleich reden. Diese Erfahrung hat auch der Profifußba­ll oft genug schon gemacht. Wer in Unterzahl agiert, der rückt enger zusammen und mobilisier­t weitere Kräfte. Über ein numerische­s Plus zu verfügen kann dazu verleiten, sich vorschnell auf der Siegerstra­ße zu sehen.

Legt der TSV Aindling im Sommer personell nach?

Warum es im Allgäu für die Aindlinger nur zu einem Tor und zu einem Punkt reichte, dafür lieferte Trainer Roland Bahl eine Erklärung: „Wir haben es nicht geschafft, uns vorne durchzuset­zen.“Darum meinte er in Richtung Gegner: „Auch in Unterzahl haben sie das Unentschie­den verdient.“Dass der TSV im Angriff Luft nach oben hat, die Erkenntnis ist nicht neu. Man darf daher davon ausgehen, dass die Verantwort­lichen dieses Thema im Auge haben, wenn sie neue Fußballer engagieren. Allerdings ist auch klar, dass hervorrage­nde Spielgesta­lter ebenso wenig auf den Bäumen wachsen wie Torjäger.

Was Bahl ebenfalls ansprach in seinem Resümee: „Wir waren nicht so zweikampfs­tark wie letzte Woche. Wir haben versucht, es spielerisc­h zu lösen.“Dass die Kicker aus Kaufbeuren auf Härte setzten, stellte keine Überraschu­ng dar. Schließlic­h wollen sie auf direktem Weg die Klasse erhalten und somit die Abstiegsre­legation umgehen. Die Ergebnisse am letzten März-Wochenende haben die Lage an der Spitze der Landesliga Südwest verfestigt. Dem TSV Schwaben Augsburg darf man bereits heute zum Durchmarsc­h in die Bayernliga gratuliere­n. Und wer wird am Ende Zweiter und darf an der Aufstiegsr­elegation teilnehmen? Das Team zwei des FV Illertisse­n ist erster Kandidat dafür; allerdings steht längst nicht fest, ob die Zweite des Regionalli­gisten tatsächlic­h ein Interesse an der Bayernliga hat. Sollte sich diese Spekulatio­n bewahrheit­en, dann könnte es in der Spitzengru­ppe der Landesliga noch mal so richtig interessan­t werden. Dann auch für den TSV Aindling.

 ??  ?? Aindlings Torhüter Florian Peischl ist beim Rückstand in Kaufbeuren machtlos. Während die Allgäuer jubeln, blickt der Keeper in die andere Richtung. Am Ende heißt es 1:1, und das, obwohl der TSV über 60 Minuten in Überzahl agiert.
Aindlings Torhüter Florian Peischl ist beim Rückstand in Kaufbeuren machtlos. Während die Allgäuer jubeln, blickt der Keeper in die andere Richtung. Am Ende heißt es 1:1, und das, obwohl der TSV über 60 Minuten in Überzahl agiert.
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Foto: Ramona Eberle Mühlhausen­s Michael Geib schoss drei Tore.

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