Damit Störche nicht „gebraten“werden
Die Tiere nisten gerne auf Strommasten, doch das ist gefährlich. Die Lechwerke und Vogelschützer leisteten im Stadtteil Bachern Hilfe
Mitte der 1990er-Jahre war der Schutz der Weißstörche in der Region kein Thema. Zwischen Zusmarshausen und Pöttmes gab es nur ein einziges Brutpaar auf dem Oberen Tor in Pöttmes. In den folgenden Jahren erholte sich die bayerische Storchenpopulation. Davon profitierten auch die Landkreise Augsburg mit mittlerweile einem Dutzend Brutpaaren und Aichach-Friedberg mit fünf besetzten Horsten. Seit einigen Jahren bauen Störche auch Nester auf Strommasten. Dies ist besonders heikel, weil jedes Jahr Jungstörche nach dem Ausfliegen den Stromtod erleiden. Aktuelles Beispiel ist der Friedberger Stadtteil Bachern , wo die Lechwerke jetzt das zentnerschwere zwei Jahre alte Nest an einem Strommast bargen. Die Störche hatten das Nest in Hunderten von Flügen einfach auf die Leitungen gebaut. Letztere waren zwar isoliert worden, aber eine massive stählerne Nisthilfe war fällig. Davon erfuhr auch Peter Karl aus Neul bei Aichach. Der Hofbesitzer überließ dem LBV einen geschweißten Eisenkorb und eine zentnerschwere Haltevorrichtung. Das neue Nest für Bachern war gefunden.
Der Friedberger Schlossermeister Robert Höck fertigte nach Vorgaben der Lechwerke eiserne Schellen und ließ die Konstruktion verzinken. Die Montage am Strommast stand an. Die Lechwerke rückten mit einem Kranwagen und Lkw mit Hebebühne an. In luftiger Höhe fungierten die Techniker der LEW und Mitarbeiter des LBV. Schlossermeister Höck hielt einen Montagewagen parat. Hoch oben wurde der schwere Eisenkorb mit dem alten selbst gebauten Nest der Störche sicher verschraubt. (gema)