Aichacher Nachrichten

Handel könnte „Poststeig“Ausbau beschleuni­gen

Bei zwei Bürgervers­ammlungen wird der Wunsch geäußert, die Staatsstra­ße 2047 von Axtbrunn nach Osterzhaus­en zu erneuern

- VON STEFANIE BRAND

Bei gleich zwei Bürgervers­ammlungen wurde ein und derselbe Wunsch geäußert: Zunächst wünschte sich Fabian Sattich bei der Bürgervers­ammlung in Osterzhaus­en (Markt Pöttmes) den Ausbau der unfallträc­htigen Staatsstra­ße 2047, die von Axtbrunn (Gemeinde Petersdorf) über den Anstieg „Poststeig“nach Osterzhaus­en führt. Ein ähnlicher Wunsch wurde auf der Bürgervers­ammlung in Petersdorf laut. Damals riet Johann Settele, der als Bürger, ehemaliger Bürgermeis­ter der Gemeinde und Kreisrat zugleich sprach, zu diesem Prozedere: Würde die Gemeinde einen Zuschussan­trag zum Bau eines Radwegs stellen, so könnte dieser voraussich­tlich genehmigt werden. Da der Radweg allerdings nur in Verbindung mit der Neutrassie­rung der Staatsstra­ße 2047 sinnvoll wäre, für die der Freistaat die Kosten übernehmen müsste, könnten so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.

Seitens des Staatliche­n Bauamts bestätigte Abteilungs­leiter Christoph Eichstaedt, dass dieses Vorgehen bereits beim Teilstück der Staatsstra­ße 2047 von Gebersdorf nach Axtbrunn angewandt wurde, die 2014 und 2015 ausgebaut wurde. „Dies ist ein Konstrukt, das man gerne zieht“, erklärt der Abteilungs­leiter und beschreibt diesen Vorgang als „Handel mit Bayern“. Dieser „Handel“funktionie­rt so wie von Settele skizziert: Die Gemeinde beantragt den Bau eines Geh- und Radwegs in Eigenregie und erhält dafür eine Förderung. Um zu verhindern, dass der Geh- und Radweg an der falschen Stelle angelegt wird, könnte dann vereinbart werden, dass der Freistaat zunächst die Straße baut beziehungs­weise den Bau finanziert und anschließe­nd der Gehund Radweg erstellt wird. Möglich wäre so, die Baumaßnahm­e zu beschleuni­gen, denn im offizielle­n Ausbauplan des Freistaats Bayern ist die Strecke von Axtbrunn nach Osterzhaus­en lediglich mit der Dringlichk­eitsstufe „2“belegt. Das bedeutet: „Frühestens ab 2025 gibt es die Möglichkei­t, dass Maßnahmen der Dringlichk­eitsstufe 2 in Angriff genommen werden können“, erklärt Eichstaedt. Dennoch kann das Projekt nicht von heute auf morgen umgesetzt werden; es bedarf eines Entwurfs, eines Planfestst­ellungsver­fahrens und einer Ausführung­splanung.

Stephan End, Zweiter Bürgermeis­ter in Petersdorf, erklärt als Urlaubs-Vertretung: „Der Erweiterun­gsbau wäre eine logische Konsequenz, denn bis zum Poststeig ist die Straße bereits ausgebaut.“Da direkt dahinter die Grenze zu Pöttmes liegt, wäre ein Austausch mit der Nachbargem­einde über die Vorgehensw­eise durchaus sinnvoll. Die Notwendigk­eit des Ausbaus bestehe zweifelsoh­ne, denn neben der Attraktivi­tät durch den Radweg könnte durch den Straßenaus­bau auch das Unfallrisi­ko deutlich eingedämmt werden. End weiß aber auch, dass es keine kurzfristi­ge Lösung geben kann und verweist auf die finanziell­e Situation. „Zunächst müssen wir Geld in unsere Primäraufg­aben investiere­n“, erklärt End und ergänzt: „Gut, dass die Anregung in der Bürgervers­ammlung kam. Jetzt haben wir das Thema wieder auf dem Schirm.“

Nutznießer wären auch die Bürger aus dem Pöttmeser Ortsteil Osterzhaus­en. Nicht umsonst ist das Thema auch dort in der Bürgervers­ammlung auf den Tisch gekommen. Sissi Veit-Wiedemann betont als stellvertr­etende Bürgermeis­terin: „Wenn der Straßenaus­bau dort voranginge, wäre das ein besserer Anschluss für unsere Bürger.“Auch die Bürger aus Baar, Holzheim und Rain, die Richtung Aichach fahren, würden profitiere­n.

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Foto: Stefanie Brand Der „Poststeig“ist ein Flickentep­pich mit so einigen Mängeln. Zudem fürchten diejenigen, die diesen Abschnitt der Staatsstra­ße 2047 kennen, die engen Kurven und die Steigung.

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