Handel könnte „Poststeig“Ausbau beschleunigen
Bei zwei Bürgerversammlungen wird der Wunsch geäußert, die Staatsstraße 2047 von Axtbrunn nach Osterzhausen zu erneuern
Bei gleich zwei Bürgerversammlungen wurde ein und derselbe Wunsch geäußert: Zunächst wünschte sich Fabian Sattich bei der Bürgerversammlung in Osterzhausen (Markt Pöttmes) den Ausbau der unfallträchtigen Staatsstraße 2047, die von Axtbrunn (Gemeinde Petersdorf) über den Anstieg „Poststeig“nach Osterzhausen führt. Ein ähnlicher Wunsch wurde auf der Bürgerversammlung in Petersdorf laut. Damals riet Johann Settele, der als Bürger, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde und Kreisrat zugleich sprach, zu diesem Prozedere: Würde die Gemeinde einen Zuschussantrag zum Bau eines Radwegs stellen, so könnte dieser voraussichtlich genehmigt werden. Da der Radweg allerdings nur in Verbindung mit der Neutrassierung der Staatsstraße 2047 sinnvoll wäre, für die der Freistaat die Kosten übernehmen müsste, könnten so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.
Seitens des Staatlichen Bauamts bestätigte Abteilungsleiter Christoph Eichstaedt, dass dieses Vorgehen bereits beim Teilstück der Staatsstraße 2047 von Gebersdorf nach Axtbrunn angewandt wurde, die 2014 und 2015 ausgebaut wurde. „Dies ist ein Konstrukt, das man gerne zieht“, erklärt der Abteilungsleiter und beschreibt diesen Vorgang als „Handel mit Bayern“. Dieser „Handel“funktioniert so wie von Settele skizziert: Die Gemeinde beantragt den Bau eines Geh- und Radwegs in Eigenregie und erhält dafür eine Förderung. Um zu verhindern, dass der Geh- und Radweg an der falschen Stelle angelegt wird, könnte dann vereinbart werden, dass der Freistaat zunächst die Straße baut beziehungsweise den Bau finanziert und anschließend der Gehund Radweg erstellt wird. Möglich wäre so, die Baumaßnahme zu beschleunigen, denn im offiziellen Ausbauplan des Freistaats Bayern ist die Strecke von Axtbrunn nach Osterzhausen lediglich mit der Dringlichkeitsstufe „2“belegt. Das bedeutet: „Frühestens ab 2025 gibt es die Möglichkeit, dass Maßnahmen der Dringlichkeitsstufe 2 in Angriff genommen werden können“, erklärt Eichstaedt. Dennoch kann das Projekt nicht von heute auf morgen umgesetzt werden; es bedarf eines Entwurfs, eines Planfeststellungsverfahrens und einer Ausführungsplanung.
Stephan End, Zweiter Bürgermeister in Petersdorf, erklärt als Urlaubs-Vertretung: „Der Erweiterungsbau wäre eine logische Konsequenz, denn bis zum Poststeig ist die Straße bereits ausgebaut.“Da direkt dahinter die Grenze zu Pöttmes liegt, wäre ein Austausch mit der Nachbargemeinde über die Vorgehensweise durchaus sinnvoll. Die Notwendigkeit des Ausbaus bestehe zweifelsohne, denn neben der Attraktivität durch den Radweg könnte durch den Straßenausbau auch das Unfallrisiko deutlich eingedämmt werden. End weiß aber auch, dass es keine kurzfristige Lösung geben kann und verweist auf die finanzielle Situation. „Zunächst müssen wir Geld in unsere Primäraufgaben investieren“, erklärt End und ergänzt: „Gut, dass die Anregung in der Bürgerversammlung kam. Jetzt haben wir das Thema wieder auf dem Schirm.“
Nutznießer wären auch die Bürger aus dem Pöttmeser Ortsteil Osterzhausen. Nicht umsonst ist das Thema auch dort in der Bürgerversammlung auf den Tisch gekommen. Sissi Veit-Wiedemann betont als stellvertretende Bürgermeisterin: „Wenn der Straßenausbau dort voranginge, wäre das ein besserer Anschluss für unsere Bürger.“Auch die Bürger aus Baar, Holzheim und Rain, die Richtung Aichach fahren, würden profitieren.