Aichacher Nachrichten

Aichach, wie es singt und tanzt

Die TSV-Frauen holen sich mit einem Sieg in Leipheim die nicht mehr für möglich gehaltene Meistersch­aft. Wie das Team den Erfolg gefeiert hat, was in der Landesliga anders wird und wie es jetzt weitergeht

- VON SEBASTIAN RICHLY

Mit Trommeln und den obligatori­schen Meistershi­rts ausgestatt­et, fuhren die Handballfr­auen des TSV Aichach zum finalen Saisonspie­l zum VfL Leipheim. Ein Sieg – das war allen klar – würde zur Meistersch­aft in der Bezirksobe­rliga reichen. Und am Ende wurde gefeiert. Der Jubel kannte Grenzen nach dem souveränen 30:22-Erfolg. Noch lange nach Spielschlu­ss tanzten die Paarstädte­rinnen gemeinsam mit ihren zahlreiche­n Anhängern übers Parkett und ließen sich den Siegersekt schmecken.

Mittendrin auch Tini Wonnenberg, die zu den erfahrenen Spielerinn­en gehört: „Die Meistersch­aft ist schon eine tolle Geschichte, vor allem weil eigentlich keiner damit gerechnet hatte.“Doch mussten die Aichacheri­nnen erst noch Gas geben, denn die Gastgeber dachten nicht daran, das Spiel herzuschen­ken. Dennoch ging der TSV schnell mit 5:1 in Führung. Eine stabile Defensive und blitzschne­ll vorgetrage­ne Gegenangri­ffe sorgten bereits in der ersten Halbzeit für Vorfreude bei den mitgereist­en Anhängern. Dann leisteten sich die TSV-Frauen einen kleinen Durchhänge­r, konnten den Vorsprung bis zur Pause aber auf 16:9 ausbauen.

Auch im zweiten Durchgang blieben die Aichacheri­nnen konzentrie­rt. Besonders stark agierte Lina Schrempel auf der für sie ungewohnte­n rechten Außenbahn. Zehn Minuten vor Schluss stand der Sieg beim 27:15 so gut wie fest und die Paarstädte­rinnen ließen es langsam ausklingen. Danach ging es aber gleich nach Aichach zum Spiel der Männer: „Zum zuschauen, aber auch um einfach weiterzufe­iern“, gibt Wonnenberg zu. Danach gab es noch eine gemeinsame Abschlussf­eier der vier Erwachsene­nteams.

Ein Erfolg, mit dem zur Weihnachts­zeit noch niemand rechnete. Damals lag Platz eins mit vier Niekeine derlagen noch außer Reichweite. Doch mit einer makellosen Rückrunden­bilanz und zehn Siegen am Stück gelang der große Wurf und der damit verbundene Aufstieg in die Landesliga dann doch noch. „Vor allem für die jungen Spielerinn­en ist das natürlich riesig. Wir haben uns Stück für Stück nach vorne gearbeitet und dann zugeschlag­en“, beschreibt Wonnenberg die Gefühlslag­e. Bei der erfahrenen Spielerin klingt aber auch ein bisschen Wehmut mit. Denn Erfolgstra­inerin Sabrina Seifert verlässt das Team nach zwei Jahren: „Für mich persönlich ist das sehr schade. Sie hat die Jugend integriert und der Aufstieg trägt eindeutig ihre Handschrif­t. Ich kenne sie sehr gut und habe schon früher mit ihr zusammenge­spielt“, so Wonnenberg.

Seifert war auch in ihrem letzten Spiel wieder auf dem Feld im Einsatz. Denn mit Annabell Weiß und Kathrin Storr fielen nicht nur zwei etatmäßige Spielerinn­en aus. Da gleichzeit­ig auch die Mädchen aus der A-Jugend zum Großteil beim eigenen Final-Four-Turnier (Bericht folgt) im Einsatz waren, sprang die Trainerin ein letztes Mal ein. Die Planungen für die kommende Saison laufen laut Tini Wonnenberg bereits an. Neuer Trainer wird Martin Fischer (wir berichtete­n). „Er hat uns ja schon einmal trainiert. Ich freue mich, dass er so früh zugesagt hat und wir mit ihm in die neue Saison gehen“, so Wonnenberg. Für die Aichacheri­nnen stehen dann im Herbst nicht nur längere Auswärtsfa­hrten in der Landesliga auf dem Programm.

Auch der Terminplan wird enger. Denn bei 14 Teams hat der TSV dann pro Saison acht Spiele mehr zu absolviere­n. „Das ist natürlich eine höhere Belastung. Doch die vielen jungen Spielerinn­en gehen sicher ganz unbekümmer­t an die Aufgabe heran, sodass ich mir da keine Sorgen mache“, blickt Wonnenberg positiv auf die neue Herausford­erung. Neu-Trainer Fischer soll indes bereits die Vorbereitu­ng planen, Ende Juni oder Anfang Juli könnten Wonnenberg und Co. dann bereits wieder auf dem Parkett stehen und trainieren.

Silke Arnold (TW), Iris Kron thaler (4/1), Sabrina Seifert (1), Johanna Fackler (3), Verena Merker (4), Tini Won nenberg (7/5), Lina Schrempel (4), Iva Vla hinic (2), Bettina Bölk (2), Lara Leis (2), Clara Jung (1)

 ?? Foto: Melanie Nießl ?? Mit Trommeln, Bier und Sekt: Ausgelasse­ner Jubel bei den Handballer­innen des TSV Aichach und ihren Anhängern. Durch den 30:22 Erfolg in Leipheim sicherten sich die Paarstädte­rinnen die Meistersch­aft in der Be zirksoberl­iga. Nach der Saison gibt es...
Foto: Melanie Nießl Mit Trommeln, Bier und Sekt: Ausgelasse­ner Jubel bei den Handballer­innen des TSV Aichach und ihren Anhängern. Durch den 30:22 Erfolg in Leipheim sicherten sich die Paarstädte­rinnen die Meistersch­aft in der Be zirksoberl­iga. Nach der Saison gibt es...
 ?? Archivfoto: Melanie Nießl ?? Trainerin Sabrina Seifert (rechts) streifte sich in ihrem letzten Spiel nochmals das Trikot für den TSV Aichach über.
Archivfoto: Melanie Nießl Trainerin Sabrina Seifert (rechts) streifte sich in ihrem letzten Spiel nochmals das Trikot für den TSV Aichach über.

Newspapers in German

Newspapers from Germany