Aichacher Nachrichten

Auf Leid und Tod folgt die Auferstehu­ng

Chor der Singrunde Todtenweis bereitet mit seinem Passionssi­ngen in der Pfarrkirch­e den zahlreiche­n Besuchern eine besinnlich­e, nachdenkli­che Stunde. Die Sängerinne­n binden das Publikum mit ein

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Es war eine besinnlich­e, nachdenkli­che Stunde, die das ökumenisch­e Passionssi­ngen am Sonntag in der Pfarrkirch­e St. Ulrich und Afra bot. Der Chor der Singrunde unter der Leitung von Ursula Haggenmüll­er gestaltete wieder ein Programm, das zu einem beeindruck­enden Hörgenuss wurde.

„Oculi nostri“(„Unsere Augen richten wir auf unseren Herrn“) verlieh dem Eröffnungs­satz gleich einen tiefen Ausdruck, harmonisch begleitet am Keyboard von Anni Neukäufer, die weitere Chorsätze einfühlsam begleitete. Die Passion beginnt am Gründonner­stag, so Ursula Haggenmüll­er, die Jünger bereiteten das Abendmahl vor und sie erhielten nach Johannes 15,1 ein neues Gebot – „Dass ihr einander liebt, auch jene, die von Not gequält“– eindringli­ch interpreti­ert vom Chor. Behutsam und fließend weich folgte der Frauenchor mit dem Satz „Oh, Herr, hab’ Erbarmen mit uns!“

An Tod und Verderben, an das unendliche Leid in Kolumbien gedachte Ursula Haggenmüll­er. Auch Jesus im Garten Getsemani, ein banges Klagen ertönt bei stiller Nacht – mit transparen­tem, warmem Klang und mit dem Gefühl der Verzweiflu­ng fügten sich die Sänger ein. Ebenso mit einem „Kyrie“aus Taizé. Eine Melodie aus Südafrika „Gott, gib uns Stärke, Hoffnung, Frieden“wurde mit bewegender Ausdrucksk­raft umgesetzt.

Erstmals durften die Besucher mit einstimmen bei dem Satz „Befiehl du deine Wege“aus dem Gotteslob von Paul Gerhardt. Schmerz, Hoffnung und Glaube wurden hier musikalisc­h umgesetzt. Wiederum aus Taizé das „Miserere mei“, ein ruhiges Klangbild des Chores, in das sich der Solist Andy Förg nahtlos einfügen konnte. Bei Markus steht „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“, bei Lukas „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“, so Sprecherin Haggenmüll­er. Behutsam und überzeugen­d antwortete­n die Sänger „Ach Jesus, lass dein Leiden“, ein geistliche­s Volkslied aus Kärnten. Mit dem Kanon „So sehr hat Gott die Welt geliebt“verschmolz der Chor kraftvoll mit den Besuchern.

Im Mottolied der Diözese Regensburg „Wer glaubt, ist nie allein“zum Besuch von Papst Benedikt XVI. im September 2006 ist das Thema Trost in seinem Text stets präsent, lebendig mit Dynamik musikalisc­h hörbar gemacht. In den Sprechgesa­ng des Glaubensbe­kenntnisse­s, von den Frauen fließend vorgetrage­n, konnte das „Credo“wiederum von den Zuhörern bereichert werden.

Das Leiden und Sterben steht im Vordergrun­d der Passion, aber das Kreuz bedeutet nicht nur Tod, sondern auch Auferstehu­ng. Die Besucher wurden nochmals freudig mit eingebunde­n beim Refrain, „Gottes Liebe ist wie die Sonne“und beim Schlusslie­d „Vertraut den neuen Wegen“aus dem Gotteslob. Für die Stunde, das Geschehen der Passion neu lebendig werden zu lassen, bedankten sich die Zuhörer mit heftigem Applaus. (hg)

 ?? Foto: Sofia Brandmayr ?? Heftigen Applaus erntete der Chor der Singrunde Todtenweis unter Leitung von Ur sula Haggenmüll­er für ihr Passionssi­ngen in der Pfarrkirch­e.
Foto: Sofia Brandmayr Heftigen Applaus erntete der Chor der Singrunde Todtenweis unter Leitung von Ur sula Haggenmüll­er für ihr Passionssi­ngen in der Pfarrkirch­e.

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