Wie man richtig Tracht trägt
Nächste Woche beginnt der Plärrer. Viele holen dann wieder Dirndl und Lederhosen aus dem Schrank. Doch wer darin eine gute Figur machen möchte, muss einiges beachten
Was sind die Dirndl-Trendfarben im Frühjahr 2017? Welche Schuhe passen zum Trachtenoutfit? Und wie finden Männer die perfekte Lederhose? Jetzt, da bald wieder Plärrer ist, sind solche Fragen aktuell. Und zwei Trachtenexperten haben die passenden Antworten: Christa Huber vom Augsburger Familienunternehmen Trachten Huber und Werner Sedlmeir, Inhaber von Sedlmeirs Trachtenhof mit Sitz in Langerringen (Kreis Augsburg) wissen, wie das Trendoutfit für den Augsburger Osterplärrer aussieht.
Christa Huber empfiehlt den Damen Dirndl in Nude- und Pastelltönen. „Aber auch richtig kräftige Sommerfarben wie Hellgrün und Pink sind in“, sagt sie. Und mit den klassischen Farben Rot, Grün und Schwarz könnten Frauen gar nichts falsch machen.
Werner Sedlmeir empfiehlt die neuen Dirndl-Schnitte, die immer beliebter werden: schmal geschnittene Kleider mit einem kleinen Stehkragen. Aber auch Röcke in Kombination mit einem luftigen Oberteil oder Lederhosen für Frauen seien modern. Was die Farben „Blau soll wieder stärker kommen, und auch Lila und Silber sind im Kommen.“Dann noch eine passende Bluse dazu und einen gut sitzenden Dirndl-BH – schon ist das Plärrer-Outfit perfekt.
Natürlich gehören auch zum Dirndl passende Accessoires. „Zierliche Ketten sind dieses Jahr im Trend“, sagt Christa Huber. Und Werner Sedlmeir ergänzt: „Kropfbänder sind in diesem Jahr wieder sehr modern.“Als Tasche empfiehlt Huber für den Osterplärrer eine schmale Umhängetasche, in die das Nötigste hineinpasst. „So haben die Frauen im Zelt die Hände frei.“
Bei der Frage nach den passenden Schuhen sind sich beide einig, dass es klassisch zugehen sollte: Trachtenschuhe, Ballerinas und Pumps passen laut Huber und Sedlmeir gut zum Osterplärrer-Outfit.
Auch wenn man es immer öfter sieht: Das Dirndl mit Turnschuhen zu kombinieren, ist in den Augen der Experten ein modischer Fauxpas. „Bei Kindern und ganz jungen Frauen ist es in Ordnung, aber irgendwann hört es auch auf“, sagt Werner Sedlmeir. Und Schnürstiefel zum Dirndl? „Wenn die Dame sehr ausgeflippt ist und es zu ihrem Typ passt, kann sie es schon tragen“, sagt Christa Huber. Alle anderen greifen vielleicht doch lieber zu den klassischen Schuh-Modellen.
Ein absolutes No-Go ist für beide Trachtenexperten ein schlecht sitzendes Dirndl. „Wenn das Dirndl am Dekolleté absteht, das finde ich schade. Gerade das Dirndl punktet ja durch den schönen Ausschnitt. Dann sollte es auch wirklich gut sitzen“, sagt Huber.
Und wie lang sollte das Dirndl sein? Die Midi-Längen, die am Knie enden, seien die beliebtesten, sagen die beiden Experten. Auf ganz kurze Dirndl, die nur den halben Oberschenkel bedecken, sollte man allerdings besser verzichten. „Schön ist das nicht“, sagt Sedlmeir. „Für Teenies ist es okay, aber sonst würde ich das nicht machen.“
Nicht nur die Damen tragen übrigens gerne Tracht, auch immer mehr Männer wollen nicht darauf verzichten. Der Trend geht 2017 zu bunt bestickten Hosen. „Auch kurze Lederhosen ohne Hosenträger sind in“, sagt Werner Sedlmeir. Stattdessen können Männer einfach einen Gürtel dazu tragen und dem Outfit so einen sportlichen Touch geben. Er empfiehlt dazu eine Wesangeht: te oder eine kurz geschnittene Jacke, „und schon ist der Mann perfekt gekleidet“.
Eine Lederhose sollte übrigens richtig knackig sitzen. „Ich sehe immer wieder Männer mit Lederhosen, die am Gesäß labbrig sind“, sagt Sedlmeir. Beim Kauf sollten die Hosen eng sitzen, da sie sich durch Körperwärme und Bewegung noch weiten. Und die Länge? Da kennt Sedlmeir keine Kompromisse: „Eine Lederhose sollte oberhalb vom Knie enden – nicht am Oberschenkel und auch nicht unter dem Knie.“
Männer und Frauen, die sich in Dirndl oder Lederhose verkleidet vorkommen, können ihrem Outfit trotzdem einen leichten TrachtenTouch verpassen: Männer machen mit Jeans zu Hemd und Weste nichts falsch. Und auch Frauen können eine Trachtenbluse mit Jeans, Ledershorts oder Hotpants kombinieren. „Auch Trachtenröcke mit einem luftigen Oberteil sind eine gute Alternative“, sagt Sedlmeir.
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