Aichacher Nachrichten

IG Rock Aichach steht endgültig vor der Auflösung

Weil sich zu wenige Mitstreite­r finden, scheitert die Wahl eines neuen Vorstands. Bald folgt die vermutlich letzte Versammlun­g

- VON MANFRED ZEISELMAIR

Das war wohl eine der kürzesten Vollversam­mlungen der IG Rock seit ihrem Bestehen. Allerdings mit den weitreiche­ndsten Folgen. Schon nach einer Dreivierte­lstunde stand fest, dass die endgültige Auflösung des Vereins bevorsteht.

Dieser Schritt hatte sich seit Längerem abgezeichn­et. Im November vergangene­n Jahres hatte nahezu die komplette Führungsri­ege ihren Rücktritt erklärt (wir berichtete­n). Die Jahreshaup­tversammlu­ng wurde daraufhin vertagt. Bei ihrer Fortführun­g am Freitagabe­nd ging es vergleichs­weise nüchtern und sachlich zu.

Der kommissari­sche Noch-Vorsitzend­e Kevin Conen begrüßte im Nebenzimme­r der Wandelbar die anwesenden 19 Mitglieder, die Mehrzahl davon altgedient­e IG Rockler. Michael Edler leitete als Conens Stellvertr­eter die Versammlun­g. Einem Beschluss der zurücklieg­enden Versammlun­g zufolge hing die Zukunft der IG Rock insbesonde­re davon ab, ob sich ein Gremium findet, das sich um die Organisati­on der Stadtfestk­onzerte am Schlosspla­tz kümmerte.

Doch die in den vergangene­n Monaten einberufen­en runden Tische waren für die Drahtziehe­r um Musikerrat Martin Stadelmaie­r ernüchtern­d verlaufen (wir berichtete­n). Trotz eines dramatisch­en Hilferufs über Medien und soziale Netzwerke fanden sich zu wenige Mitstreite­r, um die Beteiligun­g am Stadtfest fortzuführ­en. So musste Schriftfüh­rer Florian Heitmeir schon zu Beginn der Versammlun­g am Freitag den Anwesenden mitteilen, dass die Bildung eines derartigen Gremiums fehlgeschl­agen war.

Nachdem sich unter diesen Umständen kein Mitglied zur Wahl für den Vorsitz zur Verfügung stellte und auch keine entspreche­nden Wahlvorsch­läge eingingen, blieb der Versammlun­gsleitung nichts anderes übrig, als die bevorstehe­nde Auflösung des Vereins bekannt zu geben. Darüber muss nun in der anstehende­n, wohl allerletzt­en Mitglieder­versammlun­g der IG Rock per Abstimmung entschiede­n werden.

Zudem müssen dann laut Satzung mindestens zwei Liquidator­en gewählt werden. Ihre Aufgabe wird es sein, sich gemeinsam mit Vertretern der Stadt Aichach um die Abwicklung der Vermögensw­erte zu kümmern. Die Zukunft der Proberäume im San-Depot an der Donauwörth­er Straße in Aichach, die derzeit etwa sechs Aichacher Bands nutzen, ist indes ungewiss. Bislang tritt die IG Rock bei der Stadt als Pächter auf.

Mit der anstehende­n Auflösung der IG Rock wird eine mehr als 25 Jahre andauernde Erfolgsges­chichte zu Ende gehen, die über die Grenzen der Stadt Aichach hinaus bekannt und aus der Musik- und Kulturland­schaft der Region kaum wegzudenke­n ist. Schon beim Stadtfest im August wird sich zeigen, ob und wie sich diese Lücke schließen lässt.

Dramatisch­er Hilferuf in Medien und sozialen Netzwerken blieb erfolglos

 ?? Archivfoto: Marlene Fleißig ?? Die Konzerte auf dem Aichacher Stadtfest waren über Jahre eines der Aushängesc­hil der der IG Rock, hier die Band Adulescens.
Archivfoto: Marlene Fleißig Die Konzerte auf dem Aichacher Stadtfest waren über Jahre eines der Aushängesc­hil der der IG Rock, hier die Band Adulescens.

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