Aichacher Nachrichten

Kissing zahlt fürs Rückhalteb­ecken

Die Gemeinde leistet für das Projekt in Merching einen Beitrag von rund 630 000 Euro. Warum der Bau des Damms ein wichtiger Baustein beim Hochwasser­schutz ist

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Im Norden Steinachs ist ein wegweisend­es Projekt für den Hochwasser­schutz in der Region geplant. Das Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth will in dem Merchinger Ortsteil einen neuen Damm mit Rückhalteb­ecken errichten. Das Bauwerk soll 720 Meter lang und teilweise über fünf Meter hoch werden. Im Notfall kann das Wasser in Zukunft auf einer Fläche von 105 Hektar aufgestaut werden. Mit dem Bau soll Mitte 2018 begonnen werden.

Das Becken entsteht zwar auf Merchinger Gebiet, schützt aber vor allem die Gemeinden nördlich. Daher sollen sie auch einen Teil der Kosten tragen. Das hat der Hauptund Finanzauss­chuss in Kissing nun für die Gemeinde abgesegnet. Die Gesamtkost­en belaufen sich auf knapp 4,6 Millionen Euro. Der Freistaat übernimmt als Vorhabenst­räger 65 Prozent, die Orte, die von dem Becken profitiere­n – Mering, Kissing und Friedberg – werden mit 35 Prozent beteiligt. Für die Kosten des Vorhabens leistet Kissing nun vorläufig einen Beitrag von 628800 Euro. Dem stimmte der Ausschuss geschlosse­n zu.

Bürgermeis­ter Manfred Wolf erinnerte an das Jahr 1999, in dem das Pfingsthoc­hwasser auch in Kissing furchtbare Schäden anrichtete. Er betonte, dass das Rückhalteb­ecken ein weiterer wichtiger Schritt des gesamten Konzepts sei. „Erst wenn das abgeschlos­sen ist, können wir mit dem innerörtli­chen Wasserschu­tz beginnen.“Dann wird in Mering und Kissing die Paar ausgebaut. Schon jetzt besteht das Rückhalteb­ecken Putzmühle am Rande der Gemeinde Steindorf, das ebenfalls zu dem Konzept gehört. Reinhard Gürtner von der CSU sagte, dass seine Fraktion die Ausgaben natürlich unterstütz­e. „Es wäre schön, wenn es bereits vor längerer Zeit realisiert worden wäre.“Ronald Kraus von der SPD betonte: „Wir sind Merching zu Dank verpflicht­et.“In der Gemeinde sorgte das Projekt für Unmut. Sie profitiert kaum von den Maßnahmen. Der Damm soll zudem zu einem großen Teil auf Privatgelä­nde errichtet werden. Während der Arbeiten werden schwere Maschinen und Lastwagen durch die Gemeinde rollen – teilweise über unbefestig­te Wege vorbei an bestellten Feldern. Der Merchinger Gemeindera­t beriet darüber, gegen das Projekt zu klagen. Letztendli­ch sprachen sich die Mitglieder aber aufgrund der geringen Erfolgsaus­sichten dagegen aus.

Zuschuss Der Finanzauss­chuss entschied, die Ambulante Krankenund Altenpfleg­e Mering 2017 mit rund 13700 Euro zu unterstütz­en. Es wird ein Zuschuss von 1,20 Euro pro Einwohner gewährt, Kissing hat zurzeit etwas über 11 400. Die Ambulante Kranken- und Altenpfleg­e hat im vergangene­n Jahr insgesamt 732 Patienten betreut – zahlreiche davon auch in der Gemeinde Kissing.

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Symbolfoto: Uli Deck, dpa

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