Aichacher Nachrichten

Anis Amri hatte keine Helfer

Neue Details zum Berliner Anschlag

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Knapp vier Monate nach dem Terroransc­hlag auf einen Berliner Weihnachts­markt mit zwölf Toten steht aus Sicht der Ermittler fest, dass der Attentäter Anis Amri allein gehandelt hat. „Es haben sich bisher keine Anhaltspun­kte dafür finden lassen, dass weitere in Deutschlan­d ansässige Personen in die Tatvorbere­itung oder die Tatausführ­ung eingebunde­n waren“, heißt es in einer Erklärung zum Stand der Ermittlung­en, die Generalbun­desanwalt Peter Frank am Mittwoch verbreitet­e.

Der 24-jährige Tunesier hatte am 19. Dezember einen zuvor gekaperten Lastwagen in den Weihnachts­markt an der Gedächtnis­kirche gesteuert. Wenige Tage später wurde er in Mailand von Polizisten auf der Flucht erschossen. Wie der Islamist nach dem Attentat aus Berlin fliehen konnte, sei weiter offen, erklärte die Bundesanwa­ltschaft weiter.

Kurz nach dem Anschlag sei er an dem Abend dreimal von Videokamer­as in Berlin gefilmt worden. Auf den Bildern sei er mit einem Rucksack zu sehen. Zudem habe er die Schuhe gewechselt, was darauf schließen lasse, dass er nach dem Anschlag noch einmal in seiner Wohnung war. Das nächste Mal sei der Tunesier erst am 21. Dezember in einem Bus von Emmerich nach Kleve in Nordrhein-Westfalen beobachtet worden. Die Ermittler konnten rekonstrui­eren, dass er sich an dem Tag neu einkleidet hat. Er habe bei einem Textilhänd­ler in Kranenburg nahe der niederländ­ischen Grenze Boxershort­s, Socken, Jogginghos­e und Schal gekauft. Wie Amri von Berlin nach Emmerich kam, sei weiter unklar.

Sein erstes Opfer, den polnischen Lkw-Fahrer Lukasz U., tötete Amri den Angaben zufolge im Fahrerhaus mit einem Kopfschuss. „An seinem Leichnam befanden sich keine Verletzung­en, die auf ein Kampfgesch­ehen schließen lassen“, erklärte die Bundesanwa­ltschaft. Die Untersuchu­ngen des Tat-Lasters seien abgeschlos­sen. „Er wird zeitnah an die polnischen Strafverfo­lgungsbehö­rden übergeben.“(dpa)

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