Der perfekte Nachruf
Shirley MacLaine auf unnachahmlich herrische Art
Die letzten Worte zur großen Karriere der außergewöhnlichen Shirley MacLaine, die am 24. April ihren 83. Geburtstag feiern wird, sind noch nicht geschrieben. Doch man kann den Entwürfen nun einen weiteren bemerkenswerten Film hinzufügen, bei dem ihr ein ganz besonderer Nachruf geschrieben wird.
Ihre Figur Harriet Lauler ist eine reiche, sehr anstrengende Perfektionistin, die selbst ihrer Haushaltshilfe das Messer und ihrem Gärtner die Heckenschere aus der Hand nimmt. Der Kontrollfreak Harriet ist dabei einsam und unglücklich. So unglücklich, dass sie mit Schlaftabletten ihren eigenen Abgang gestaltet. Zum Glück wird sie gerettet, denn sie hat vergessen, sich um den eigenen Nachruf zu kümmern. Den dem Zufall überlassen, „ist äußerst unvernünftig“, findet Harriet.
So mischt sie mit ihrer unnachahmlich herrischen Art die lokale Zeitung auf und engagiert für sich privat die talentierte, junge Nachrufschreiberin Anne (Amanda Seyfried). Selbstverständlich schlägt die Paarung aus energisch durchsetzungsfähiger Zicke und milder, aber eigenwilliger Nachwuchs-Schreiberin Funken. Schnell wird klar, dass niemand von ihrer Liste ein gutes Wort über Harriet sagen will. Nur der geschiedene Mann erinnert sich an Schönes, die Tochter (Anne Heche) indes hat seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr. So muss sich das Biest für den Nachruf zu guter Letzt doch noch ändern. Dass auch die Ghostwriterin Anne unvermeidlich in einer Sackgasse steckt, macht aus „Zu guter Letzt“einen klugen Film über Frauen und ihre abwesenden Mütter. Regisseur Mark Pellington ehrt die MacLaine , lässt aber auch Amanda Seyfried Raum. ****
in Aichach, Augsburg, Kö nigsbrunn, Memmingen, Neu Ulm, Penzing