Aichacher Nachrichten

Einbruchss­erie: Polizei nimmt Glasspreng­er fest

Vier Rumänen sollen seit Herbst für fast 60 Einbrüche verantwort­lich sein, darunter zwei im Dasinger Gewerbegeb­iet

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Die Polizei hat einer rumänische­n Diebesband­e aus dem Raum Erding und Waldkraibu­rg das Handwerk gelegt, auf deren Konto fast 60 Einbrüche vor allem in Oberbayern, aber unter anderem auch in Dasing gehen dürften. Die Täter gelangten meist durch sogenannte­s Glasspreng­en in die Gebäude. Sie stechen dazu mittels Hebelwerkz­eug in die Dichtung zwischen Fensterrah­men und Verglasung ein und bringen so das Glas zum Bersten. Abgesehen hatte es die Bande stets auf Bargeld, das überwiegen­d in Tresoren von Schulen, Kindergärt­en oder Gewerbeobj­ekten lag. Drei der vier mutmaßlich­en Täter im Alter zwischen 27 und 37 Jahren sitzen nach Polizeiang­aben in Untersuchu­ngshaft. Gegen das vierte Bandenmitg­lied reichen die bisherigen Erkenntnis­se für die Beantragun­g eines Haftbefehl­s nicht aus.

Die Täter waren seit vergangene­m September meist über aufgebroch­ene Fenster oder Türen in die Räume eingedrung­en und hatten die Tresore entweder gleich komplett mitgenomme­n oder mit Schlüsseln aufgesperr­t beziehungs­weise aufgebroch­en. Auf der Rückfahrt von einem Einbruch in eine Schule in Neu-Ulm wurden drei Männer am vergangene­n Freitag festgenomm­en. Den vierten Verdächtig­en fassten Beamte in Erding.

Die meisten Einbrüche verübte das Quartett in und um Erding. Die Männer schlugen aber auch im Raum Augsburg und Neu-Ulm zu. Zusammenge­rechnet liegt die Beute im hohen fünfstelli­gen Eurobereic­h. Der Sachschade­n ist nach den Angaben um ein Vielfaches höher. Die rumänische Gruppe geriet ins Visier. Die Auswertung und Zuordnung des umfangreic­h sichergest­ellten Spurenmate­rials werde die Kripoermit­tler noch einige Wochen beschäftig­en, so die Polizei in ihrer Mitteilung.

Wegen der verkehrsgü­nstigen Lage an der Autobahn und an der B 300 schlagen unbekannte Einbrecher immer wieder im Dasinger Gewerbegeb­iet zu. In einer Nacht Ende Februar musste die Polizei dort zweimal ausrücken. Im ersten Fall kamen zwei Betriebsan­gehörige von einer Ausstellun­g zum Betriebsge­lände einer Landmaschi­nenfirma in der Aichacher Straße zurück. Dort stellten sie ein eingeschla­genes Fenster fest und hörten beim Betreten des Gebäudes sogar noch Geräusche aus dem Inneren, weshalb sie sofort den Notruf wählten. Die Täter durchwühlt­en das gesamte Gebäude und beschädigt­en auf der Suche nach Barem Büromöbel. Mit zehn herbeigeru­fenen Polizeistr­eifen unter Führung des Außendiens­tleiters aus Augsburg wurde das Areal abgesperrt und mit einem Diensthund­eführer durchsucht. Die Beute betrug rund 150 Euro, der Sachschade­n hingegen 2000 Euro. Im Rahmen der Fahndung wurde übrigens auch ein Auto aus Bulgarien mit drei rumänische­n Staatsbürg­ern kontrollie­rt und durchsucht, es konnte jedoch laut damaligen Polizeiber­icht kein Bezug festgestel­lt werden.

Am gleichen Abend ein paar Stunden später, gegen halb vier Uhr, kamen offenbar die gleichen Täter zurück und wählten sich eine Firma in der Messerschm­ittstraße aus. Mittels einer vorgefunde­nen Leiter schlugen sie einen Bewegungsm­elder in vier Meter Höhe ab und stiegen dort gleich über ein eingeschla­genes Fenster in die Geschäftsr­äume im ersten Stock ein. Zwar blieben sie ohne Beute, sie richteten aber einen Schaden von 500 Euro an. Anschließe­nd wandten sie sich der Firma im Erdgeschos­s zu und schlugen ein Fenster zu den Geschäftsr­äumen ein. Dabei wurden sie durch den eintreffen­den Firmeninha­ber gestört, der die Eingangstü­r aufsperrte und seine Firma betrat, um sein Tagesgesch­äft zu beginnen. Im Augenwinke­l sah er noch eine männliche Person davonhusch­en, mit einem weiteren unbekannte­n Mann stieß er im Dunkeln sogar zusammen, als er dem Flüchtende­n folgen wollte. (cli, gth)

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