JU: Kreistag soll erst am Abend tagen
Vereinbarkeit mit Beruf: Sonst nur noch Rentner und Beamte im Plenum
Die Junge Union im Landkreis fordert spätere Sitzungszeiten des Kreistages. Der aktuelle Beginn um 14.30 Uhr sei für Arbeitnehmer kaum mit dem Beruf vereinbar, heißt es in einer Mitteilung der Nachwuchsorganisation der CSU. Die Sitzungen von Kreistag und dessen Ausschüssen sollen frühestens um 18 Uhr beginnen. Dann könnten auch Arbeitnehmer leichter das kommunalpolitische Amt eines Kreisrats übernehmen, argumentiert die JU. Die Veränderung soll nach der nächsten Kommunalwahl im Jahr 2020, also in drei Jahren, kommen.
Der Vorstand des JU-Kreisverbandes hat dazu einen Beschluss gefasst und will den bei der Kreis-CSU einbringen. Ziel sei es, dass in Zukunft wieder ein besserer Querschnitt der Bevölkerung diese im Kreistag vertrete, heißt es in der Mitteilung. „Wir brauchen Kreisräte aus allen Berufs- und Altersgruppen. Nur so können wir unseren Landkreis in Zukunft weiter nach vorne bringen und gestalten“, sagt JU-Kreisvorsitzender Alexander Bayr. Die Vereinbarkeit mit dem Beruf sei bei einem Beginn der Sitzungen bereits um 14.30 Uhr an Wochentagen sehr schwierig. Im Wittelsbacher Land gebe es noch dazu viele Pendler, die durch den Fahrtweg nach Aichach zum Teil bereits mittags den Arbeitsplatz in München oder Augsburg verlassen müssten. Eine Kandidatur scheitere trotz großen politischen Engagements daher immer wieder – und der Kreistag bestehe zunehmend aus Beamten, Pensionären und Rentnern. Dadurch werde sich der Kreistag auch verjüngen. Das Problem der Vereinbarkeit mit den Arbeitszeiten der Verwaltung sieht die JU nicht. In Gemeinden und Städten des Kreises seien Sitzungen am Abend auch kein Problem. (AN)