Ostern steht er ganz früh auf
Ab sofort erklären dir Kinder, was an wichtigen religiösen Tagen geschieht. Leonhard beginnt heute. Für ihn ist nun besonders viel los und er hat ein gutes Gefühl
An diesem Sonntag wird Leonhard ganz früh aufstehen. Um vier Uhr wird sein Wecker läuten. Leonhard ist zwölf Jahre alt, er wohnt in Augsburg und ist seit drei Jahren Messdiener in der katholischen Pfarrei St. Ulrich und Afra.
Am Sonntag geht er in den festlichen Gottesdienst der Osternacht. Der fängt um fünf Uhr morgens an. „Am Anfang ist es noch ganz dunkel in der Kirche und wenn man am Schluss herauskommt, ist es heller Morgen geworden“, erzählt Leonhard. Ostern ist der wichtigste Feiertag für Christen.
Die Christen feiern in der Osternacht die Auferstehung von Jesus Christus von den Toten. „Am Karfreitag wurde er hingerichtet am Kreuz, aber er ist nicht im Grab geblieben. Es
ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass nach dem Tod auch noch etwas ist“, sagt Leonhard. „Jesus ermöglicht uns das ewige Leben.“
Vor der Kirche brennt in dieser Nacht ein Feuer. Daran wird die große, schwere Osterkerze angezündet und an ihr viele andere Kerzen, wenn der Pfarrer und seine Ministranten in die unbeleuchtete Kirche einziehen. Leonhard wird auch eine Kerze tragen, vielleicht sogar einen großen Leuchter. Dann wird er
zuhören, wenn aus der Bibel von der Erschaffung der Welt und vom Auszug des Volks Israel aus Ägypten durch das Rote Meer gelesen wird. Und natürlich von den Frauen, die erstaunt „und auch schockiert“waren, dass Jesus am dritten Tag nach seinem Tod nicht mehr im Grab lag. Voriges Jahr hat Leonhard erlebt, dass in der Osternacht Erwachsene getauft worden sind.
Leonhard hat sich als katholischer Christ ernsthaft auf das Osterfest vorbereitet. In den sechs Wochen der Fastenzeit seit dem Aschermittwoch hat er dieses Jahr sich bemüht, möglichst keine Plastiktüten zu verwenden – wegen des vielen Plastikmülls, der in den Meeren herumtreibt. „Zum Einkaufen nehme ich jetzt immer eine Stofftasche mit“, sagt der Zwölfjährige. Er hat auch überlegt, ob er auf Süßigkeiten in der Fastenzeit verzichten sollte. Das brachte Leonhard aber nicht übers Herz. „Süßigkeiten brauche ich schon sehr“, gibt er zu. Der Energieschub tut ihm gut, wenn sich der Schulvormittag ewig hinzieht oder wenn er beim Fußball alles geben muss. Und warum überhaupt verzichten? Das ist auch ein Brauch, der für viele Christen zu Ostern gehört.
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