Geschäfte im Ort gibt’s nur mit Kunden im Ort
Einkaufen im eigenen Ort. Das findet prinzipiell jeder gut. Mal schnell eine Straße weiter eine Milch holen oder Eier kaufen, das ist praktisch. Wenn’s drauf ankommt, erledigen viele ihren Wocheneinkauf aber doch lieber im großen Supermarkt – auch wenn sie sich dafür ins Auto setzen müssen. Nicht ohne Grund herrscht in manchen größeren Orten im Landkreis eine Überversorgung, während es in 13 von 24 Städten und Gemeinden keinen einzigen größeren Lebensmittelmarkt mehr gibt: Im Landkreisnorden zum Beispiel in Rehling, Todtenweis, Petersdorf, Hollenbach, Obergriesbach, Schiltberg, Sielenbach und Adelzhausen. Es lohnt sich einfach nicht – wenn nicht die Dorfgemeinschaft mit den Füßen für die Geschäfte in ihrem Ort abstimmt und tatsächlich regelmäßig dort einkauft. Nicht nur dann, wenn gerade mal die Milch ausgegangen ist oder ein paar Eier gebraucht werden. Wo große Märkte am Ort fehlen, werden die kleinen Läden umso wichtiger – wie zum Beispiel der in Obergriesbach. Oder anderswo, wo Bäcker, Metzger oder Hofläden die Grundversorgung sicherstellen.
Sie sind vor allem für ältere Menschen wichtig, die nicht mehr so mobil sind. Aber nicht nur für sie: Denn auch wer sich jetzt noch problemlos ans Steuer setzen und zum nächsten Supermarkt fahren kann, ist früher oder später einmal auf ein Geschäft vor der Haustür angewiesen. Zum Beispiel dann, wenn er krank ist und nicht Auto fahren kann, oder wenn er selbst älter wird. Wenn der letzte Laden bis dahin aber zumacht, weil die Kunden fehlen, ist es zu spät.