Aichacher Nachrichten

Geschäfte im Ort gibt’s nur mit Kunden im Ort

- VON NICOLE SIMÜLLER Einkaufen nsi@augsburger allgemeine.de

Einkaufen im eigenen Ort. Das findet prinzipiel­l jeder gut. Mal schnell eine Straße weiter eine Milch holen oder Eier kaufen, das ist praktisch. Wenn’s drauf ankommt, erledigen viele ihren Wocheneink­auf aber doch lieber im großen Supermarkt – auch wenn sie sich dafür ins Auto setzen müssen. Nicht ohne Grund herrscht in manchen größeren Orten im Landkreis eine Überversor­gung, während es in 13 von 24 Städten und Gemeinden keinen einzigen größeren Lebensmitt­elmarkt mehr gibt: Im Landkreisn­orden zum Beispiel in Rehling, Todtenweis, Petersdorf, Hollenbach, Obergriesb­ach, Schiltberg, Sielenbach und Adelzhause­n. Es lohnt sich einfach nicht – wenn nicht die Dorfgemein­schaft mit den Füßen für die Geschäfte in ihrem Ort abstimmt und tatsächlic­h regelmäßig dort einkauft. Nicht nur dann, wenn gerade mal die Milch ausgegange­n ist oder ein paar Eier gebraucht werden. Wo große Märkte am Ort fehlen, werden die kleinen Läden umso wichtiger – wie zum Beispiel der in Obergriesb­ach. Oder anderswo, wo Bäcker, Metzger oder Hofläden die Grundverso­rgung sicherstel­len.

Sie sind vor allem für ältere Menschen wichtig, die nicht mehr so mobil sind. Aber nicht nur für sie: Denn auch wer sich jetzt noch problemlos ans Steuer setzen und zum nächsten Supermarkt fahren kann, ist früher oder später einmal auf ein Geschäft vor der Haustür angewiesen. Zum Beispiel dann, wenn er krank ist und nicht Auto fahren kann, oder wenn er selbst älter wird. Wenn der letzte Laden bis dahin aber zumacht, weil die Kunden fehlen, ist es zu spät.

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