Aichacher Nachrichten

Eine Insel voller Rätsel

Dieses Fleckchen Erde im Pazifische­n Ozean wurde 1722 an Ostern von Europäern entdeckt und beschäftig­t seitdem einige Forscher

- VON STEFANIE PAUL

„Wenn man mit dem Flugzeug dorthin reist, sieht man stundenlan­g nur Wasser. Aber dann taucht es plötzlich auf: ein winziges Fleckchen Erde, mitten im Ozean“, erzählt Andreas Mieth begeistert. Schon als Junge war er von diesem kleinen Fleckchen Erde fasziniert: der Osterinsel. Sie liegt mitten im Pazifische­n Ozean, viele tausend Kilometer vom Land entfernt. Die Osterinsel gehört zu den geheimnisv­ollsten Orten der Welt. Auch der Name der Insel klingt besonders. Sie heißt so, weil sie an Ostern entdeckt wurde.

Andreas Mieth hat die Insel schon viele Male besucht. Er ist Forscher und beschäftig­t sich mit der Geschichte der Insel. Er erzählt: „Wir stoßen auf immer neue Geheimniss­e. Manches wird vielleicht nie gelöst werden.“So wie das Geheimnis um die Moai. So heißen die riesigen Steinfigur­en, die man auf der Insel finden kann. Ein Rätsel haben Andreas Mieth und seine Kollegen genauer untersucht. Sie wollten herausfind­en, warum es auf der Insel keinen Wald mehr gibt. „Vor mehreren hundert Jahren war die Insel noch dicht mit besonderen Palmen bewachsen“, erklärt Andreas Mieth. Von den Palmen ist heute aber nichts mehr zu sehen. Lange haben die Forscher gerätselt, was mit den Palmen passiert ist. Und sie haben unterschie­dliche Erklärunge­n dafür.

Andreas Mieth ist sich sicher: „Sie wurden gerodet. Das bedeutet, die Palmen wurden gefällt und die Stümpfe abgebrannt.“Doch warum machten die Inselbewoh­ner das? Vielleicht wegen des süßen Safts der Palmen. Der diente den Menschen vermutlich als Ersatz für Trinkwasse­r. Aus einer einzigen Palme konnten die Menschen bis zu 400 Liter Flüssigkei­t gewinnen. Doch die Palmen waren irgendwann weg und die Menschen bekamen ein Problem. Das hatte mit dem Erdboden zu tun. Ohne die Pflanzen war der Boden ungeschütz­t. Er konnte etwa leicht vom Regenwasse­r weggespült werden. „Die Menschen erkannten das Problem aber wohl ziemlich schnell und hatten eine fantastisc­he Idee“, weiß Andreas Mieth. Sie bedeckten ihre Felder und Gärten dicht mit Steinen, die man heute noch sehen kann. Das schützte den Boden. So konnten die Menschen dort etwa Bananen und Süßkartoff­eln anbauen. Und sie konnten ohne Palmen überleben. Einige Geheimniss­e der Osterinsel sind also doch schon gelüftet. (dpa)

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Foto: dpa Für diese großen Steinfigur­en ist die Osterinsel bekannt. Sie heißen Moai.

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