Aichacher Nachrichten

Der FCA und der „Fall Stafylidis“

- VON WOLFGANG LANGNER wla@augsburger allgemeine.de

Man darf sich schon etwas wundern. Der FC Augsburg kämpft um den Klassenerh­alt in der Bundesliga und der torgefährl­ichste Abwehrspie­ler sitzt auf der Ersatzbank. Das bietet natürlich Anlass für Spekulatio­nen. Hat sich Stafylidis etwas zuschulden kommen lassen? Hat er sich etwas geleistet, das zu disziplina­rischen Maßnahmen geführt hat? Wenn dem so ist, dann ist es das gute Recht des Klubs, in dieser Hinsicht durchzugre­ifen, und der Fan hat das auch so zu akzeptiere­n. Doch in diese Richtung hat sich der Verein bisher nicht geäußert. Schlecht wäre es, wenn Stafylidis in Ungnade gefallen ist und der Verein hält die Füße still. Denn derzeit ist es vor allem Trainer Manuel Baum, der unter anderem auch dafür von den Anhängern heftig angegriffe­n wird. Auf die Frage, warum er nicht wenigstens in der Schlusspha­se anstatt Moritz Leitner Konstantin­os Stafylidis ins Spiel gebracht hat, antwortete Baum: „Leitner kennt die Abläufe.“Das klang aber eher nach Trotz als nach Überzeugun­g. Im Umkehrschl­uss würde das auch bedeuten, Stafylidis kennt die Abläufe nicht.

Dass Baum den Verteidige­r, der auch die linke Außenbahn beackern kann, nur aus rein sportliche­n Gründen draußen lässt, ist unwahrsche­inlich. Wie zuletzt beim 2:1-Sieg gegen Köln wirkte Takashi Usami auf der linken Seite erneut wie ein Fremdkörpe­r. Daher liegt der Verdacht nahe, dass man dem Griechen momentan eine Denkpause verordnet hat. Ansonsten gibt es keine Erklärung. Denn für die Erkenntnis, dass Stafylidis im Abstiegska­mpf wertvoller wäre als Usami, benötigt man keine TrainerAus­bildung.

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