Aichacher Nachrichten

Kritik an der Brille auf Rezept

Wer jetzt einen Zuschuss bekommt

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Gut eine Million Kassenpati­enten können jetzt wieder auf einen Zuschuss für ihre Brille hoffen. Doch während die Optiker sich schon auf gute Geschäfte freuen, bemängeln Betroffene, die Zuschüsse seien nicht ausreichen­d. Das kurz vor Ostern in Kraft getretene Gesetz sieht für bestimmte, gesetzlich versichert­e Personengr­uppen wieder einen Zuschuss zur Brille vor. Anspruchsb­erechtigt sind Erwachsene mit einer Kurz- oder Weitsichti­gkeit von mehr als sechs Dioptrien oder einer Hornhautve­rkrümmung mit mehr als vier Dioptrien. Nach Einschätzu­ng des Deutschen Blindenund Sehbehinde­rtenverban­ds (DBSV) reichen die geltenden Festbeträg­e aber nicht aus, um eine Kassenvers­orgung mit den notwendige­n Sehhilfen auch zu garantiere­n.

Vor allem Patienten mit geringem Einkommen oder Menschen, die auf besonders teure Gläser angewiesen sind, hätten nach der Streichung des Brillenzus­chusses ab 2004 Probleme mit der Anschaffun­g einer neuen Brille gehabt, berichtet auch der Vorsitzend­e des Berufsverb­ands der Augenärzte, Bernd Bertram.

Die gesetzlich­en Kassen seien nun verpflicht­et, für eine ausreichen­de, zweckmäßig­e und wirtschaft­liche Ausstattun­g zu sorgen. Doch die für die Zuzahlung geltenden Festbeträg­e für Sehhilfen seien im Jahr 2008 festgelegt worden. Dort sind Beträge zwischen etwa zehn Euro und etwa 113 Euro pro Brillengla­s festgesetz­t. Ein Zuschuss für das Brillenges­tell ist nicht vorgesehen. Augenärzte­verband und DBSV fordern deshalb, bald eine neue Liste zu vereinbare­n. (dpa)

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