Aichacher Nachrichten

Mit Kontrollen und Jazz gegen Ärger auf den Plätzen

Wie Ordnungsre­ferent Dirk Wurm für Sicherheit und eine angenehme Atmosphäre sorgen will. Der SPD-Mann sieht seine Zukunft in Augsburg – doch an welcher Stelle?

- VON JÖRG HEINZLE

In der Diskussion um die Sicherheit auf öffentlich­en Plätzen in der Augsburger Innenstadt hat sich Ordnungsre­ferent Dirk Wurm jetzt auch für eine Videoüberw­achung ausgesproc­hen. Wurm sagte, er stehe solchen Überlegung­en offen gegenüber. Allerdings befürworte­t er Kameras nur dort, wo sie „wirklich einen Nutzen“haben. Kameras als Placebos, nur um die Bürger zu beruhigen, lehnt der SPD-Politiker ab. Damit spricht einiges dafür, dass es in absehbarer Zeit eine Videoüberw­achung am Königsplat­z geben könnte. Denn dort hält auch die Polizei den Einsatz von Kameras für sinnvoll – unter anderem wegen einer steigenden Zahl von Drogendeli­kten.

Dirk Wurm ist seit drei Jahren Ordnungsre­ferent in der Stadtregie­rung. Die Debatte um die Nutzung öffentlich­er Plätze hat ihn seither begleitet. Vor allem die Zustände am Oberhauser Bahnhof, wo sich die Süchtigens­zene trifft, beschäftig­en die Politik schon länger. Nun soll ein Treffpunkt eingericht­et werden – als Anlaufstel­le für die Szene. Seit einigen Monaten hat sich die Diskussion aber ausgeweite­t. Auch auf anderen Plätzen gibt es Konflikte, weil sich etwa Trinker, Punker oder Jugendlich­e dort versammeln – verbunden mit Lärm, Müll und Streiterei­en. Anwohner und Passanten fühlen sich dadurch teils gestört. Dirk Warum sagt, die Stadt müsse darauf mit einer Mischung aus „Repression und Prävention“reagieren. Was er damit meint: Er will den Ordnungsdi­enst weiter aufstocken. Gleichzeit­ig soll es aber auch Angebote an die Gruppen geben, die sich auf den Plätzen aufhalten, etwa in Form von Sozialarbe­it. Dazu kommt aus der Sicht des Ordnungsre­ferenten, dass die Plätze stärker genutzt werden müssen. Er kann sich vorstellen, dass es etwa auf dem Elias-Holl-Platz künftig kleine Jazz-Konzerte oder andere kulturelle Aufführung­en geben könnte. „Das wertet einen Platz auf und sorgt dafür, dass sich die Atmosphäre ändert“, sagt Wurm.

Seine politische Zukunft sieht der SPD-Mann bis auf Weiteres in Augsburg. Sein Name wird in der Partei auch immer wieder genannt, wenn es um die Frage geht, welcher Sozialdemo­krat bei der nächsten Wahl des Oberbürger­meisters im Jahr 2020 antreten könnte. Doch zu möglichen Ambitionen hält er sich noch bedeckt. Der Referent, der auch für den Sport zuständig ist, spricht sich dafür aus, im Jahr 2022 in Augsburg eine Kanu-Weltmeiste­rschaft auszuricht­en. Zum 50. Jubiläum der olympische­n Wildwasser­strecke am Eiskanal. Auf die Frage, in welcher Eigenschaf­t er dann die Eröffnungs­feier einer solchen WM besuchen werde, sagt Wurm nur so viel: „Als Mitglied der Augsburger Stadtregie­rung.“

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Dirk Wurm

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