Mit Kontrollen und Jazz gegen Ärger auf den Plätzen
Wie Ordnungsreferent Dirk Wurm für Sicherheit und eine angenehme Atmosphäre sorgen will. Der SPD-Mann sieht seine Zukunft in Augsburg – doch an welcher Stelle?
In der Diskussion um die Sicherheit auf öffentlichen Plätzen in der Augsburger Innenstadt hat sich Ordnungsreferent Dirk Wurm jetzt auch für eine Videoüberwachung ausgesprochen. Wurm sagte, er stehe solchen Überlegungen offen gegenüber. Allerdings befürwortet er Kameras nur dort, wo sie „wirklich einen Nutzen“haben. Kameras als Placebos, nur um die Bürger zu beruhigen, lehnt der SPD-Politiker ab. Damit spricht einiges dafür, dass es in absehbarer Zeit eine Videoüberwachung am Königsplatz geben könnte. Denn dort hält auch die Polizei den Einsatz von Kameras für sinnvoll – unter anderem wegen einer steigenden Zahl von Drogendelikten.
Dirk Wurm ist seit drei Jahren Ordnungsreferent in der Stadtregierung. Die Debatte um die Nutzung öffentlicher Plätze hat ihn seither begleitet. Vor allem die Zustände am Oberhauser Bahnhof, wo sich die Süchtigenszene trifft, beschäftigen die Politik schon länger. Nun soll ein Treffpunkt eingerichtet werden – als Anlaufstelle für die Szene. Seit einigen Monaten hat sich die Diskussion aber ausgeweitet. Auch auf anderen Plätzen gibt es Konflikte, weil sich etwa Trinker, Punker oder Jugendliche dort versammeln – verbunden mit Lärm, Müll und Streitereien. Anwohner und Passanten fühlen sich dadurch teils gestört. Dirk Warum sagt, die Stadt müsse darauf mit einer Mischung aus „Repression und Prävention“reagieren. Was er damit meint: Er will den Ordnungsdienst weiter aufstocken. Gleichzeitig soll es aber auch Angebote an die Gruppen geben, die sich auf den Plätzen aufhalten, etwa in Form von Sozialarbeit. Dazu kommt aus der Sicht des Ordnungsreferenten, dass die Plätze stärker genutzt werden müssen. Er kann sich vorstellen, dass es etwa auf dem Elias-Holl-Platz künftig kleine Jazz-Konzerte oder andere kulturelle Aufführungen geben könnte. „Das wertet einen Platz auf und sorgt dafür, dass sich die Atmosphäre ändert“, sagt Wurm.
Seine politische Zukunft sieht der SPD-Mann bis auf Weiteres in Augsburg. Sein Name wird in der Partei auch immer wieder genannt, wenn es um die Frage geht, welcher Sozialdemokrat bei der nächsten Wahl des Oberbürgermeisters im Jahr 2020 antreten könnte. Doch zu möglichen Ambitionen hält er sich noch bedeckt. Der Referent, der auch für den Sport zuständig ist, spricht sich dafür aus, im Jahr 2022 in Augsburg eine Kanu-Weltmeisterschaft auszurichten. Zum 50. Jubiläum der olympischen Wildwasserstrecke am Eiskanal. Auf die Frage, in welcher Eigenschaft er dann die Eröffnungsfeier einer solchen WM besuchen werde, sagt Wurm nur so viel: „Als Mitglied der Augsburger Stadtregierung.“