Viel mehr als nur Wohnen und Asyl
Sozialbürgermeister Stefan Kiefer muss auf extreme Entwicklungen reagieren und findet Lösungen
Russland und Afghanistan liegen. Eine Gruppe für Mütter und Kinder aus Somalia ist im Aufbau“, informierte die Leiterin des Stützpunkts Sabine Bennewitz.
Dennoch bestätigte Stefan Kiefer, dass die Themen Wohnen und Asyl seit seinem Amtsantritt 2014 viel Raum eingenommen haben. Die Lage auf dem angespannten Wohnungsmarkt führe dazu, dass Menschen mit einem niedrigen Einkommen und Augsburger mit Migrationsund Flüchtlingshintergrund Probleme hätten, überhaupt eine Wohnung zu finden. Rund 600 Wohneinheiten möchte die städtische Wohnbaugruppe (WBG) während seiner Amtszeit bauen. „Das ist viel, wird aber immer noch nicht reichen“, sagte Kiefer. Zusätzliche Beratungen und Wohnbefähigungskurse sollen den Menschen helfen. Gebündelt werden diese Angebote künftig im Wohnbüro, das im Jakobsstift eingerichtet werden soll. In der kommenden Sitzung des Sozialausschusses wird das Konzept genauer vorgestellt. In der Sitzung wird es auch um die Unterkünfte für wohnungslose Menschen gehen. „Wir brauchen eine separate Frauenunterkunft. Es gibt verständliche Gründe, warum Frauen nicht gemeinsam mit den Männern in der Unterkunft in der Johannes-RösleStraße übernachten wollen. Wir müssen die Menschen im nächsten Schritt aber auch aus ihrer Obdachlosigkeit holen“, betonte Kiefer. Aufgrund der Wohnproblematik in Augsburg ist er sehr am Mietspiegel interessiert. „Wir brauchen Transparenz in diesem Bereich.“Zudem werde dadurch eine Rechtssicherheit geschaffen und die Voraussetzung zur Umsetzung der Mietpreisbremse.
Als Kiefer im Jahr 2014 sein Amt angetreten hat, war noch überhaupt nicht absehbar, dass so viele Flüchtlinge nach Augsburg kommen würden. 1200 Flüchtlinge hat die Stadt aktuell in Augsburg untergebracht. „Ein großer Kraftakt“, sagte Kiefer. Es sei aber gelungen, die Menschen in allen Stadtteilen unterzubringen. Die Stadt würde die Frauen und Männer durch Beratung auf dem Wohn- und Arbeitsmarkt unterstützen. Kiefer: „Die Integration ist allerdings eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“Bürgerschaftliches Engagement in Helferkreisen und anderen Initiativen habe die Stadt sehr unterstützt.
Kiefer betonte, dass seit seiner Amtsübernahme das Defizit der Altenhilfe um 75 Prozent reduziert worden sei. „Rahmenbedingungen wurden verbessert“, nannte er als Grund. Überkapazitäten konnten beispielsweise durch die Schließung des Jakobsstifts abgebaut werden. „Wir haben das nicht gerne gemacht“, sagte er. Die Bewohner des Jakobsstifts konnten im frisch sanierten Trakt des Hospitalstifts untergebracht werden. Der Servatiusstift erhält einen Ersatzbau. Kiefers Ziel ist es, dass das restliche Defizit bis zum Jahr 2020 abgebaut sein wird. „Anschließend soll kostendeckend gearbeitet werden. Da wartet noch genug Arbeit auf uns.“