Glasfaserkabel für 150 Häuser in Baar
Gemeinderat I Die Hausbesitzer erhalten demnächst Fragebögen. Möglicherweise gibt es auch eine Infoveranstaltung
Baar Es wird noch einige Zeit dauern, ehe das gesamte Gebiet der Gemeinde Baar einen schnellen Zugang zum Internet hat. Matthias Korber, Chef der Firma DSLmobil in Oberndorf am Lech (Landkreis Donau-Ries), informierte in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend über dieses Projekt. Seiner Aussage zufolge bauen derzeit in Bayern 90 Prozent der Gemeinden die Internetverbindungen aus, Kapazitäten seien aber nur für 20 Prozent vorhanden.
In den Baarer Ortsteilen Lechlingszell und Heimpersdorf sind die Arbeiten bereits weit fortgeschritten. In zwei, bis drei Wochen könne dort mit einem Abschluss gerechnet werden, so Korber. Nun müssen im Hauptort Baar rund 150 Gebäude ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Dazu werden Fragebögen an die Besitzer versandt, möglicherweise findet auch eine Infoveranstaltung statt.
Korber betonte: „Bis Ende 2018 muss das Ganze fertig sein.“Er sprach von einem etappenweisen Vorgehen. Für die beiden Mühlen sowie für das Gewerbegebiet wird es wohl zu einer Neuausschreibung kommen; diese Bereiche blieben aus finanziellen Erwägungen im ersten Zug unberücksichtigt.
Windkraft I Wie geht’s weiter mit dem Vorhaben der Firma Uhl, deren Antrag auf den Bau von zwei Windrändern am Baarer Berg vom Landratsamt in Aichach die Genehmigung erhielt? In der Zwischenzeit hat die Gemeinde Baar dagegen geklagt und in der ersten Instanz eine Niederlage einstecken müssen. Die Landesanwaltschaft Bayern stellte am 17. März 2017 den Antrag, die Forderung der Kommune auf die Zulassung einer Berufung abzulehnen. Die Kanzlei Puhle & Kollegen, die Baar in der Angelegenheit vertritt, hat ebenfalls Stellung bezogen. Eine Entscheidung steht noch aus.
Windkraft II Der Regionalplan der Region Augsburg mit dem Kapitel „Nutzung der Windenergie“wird fortgeschrieben. Johanna Ruisinger, die Zweite Bürgermeisterin, erhielt den Auftrag, bis zur nächsten Sitzung dazu eine Stellungnahme vorzubereiten, bei Bedarf kann sie die Kanzlei Puhle & Kollegen einschalten. Nur Bürgermeister Leonhard Kandler stimmte dagegen. Bis zum 14. Juni muss die Gemeinde dem Regionalen Planungsverband ihre Ansicht mitteilen. Ansonsten geht man dort davon aus, dass Baar mit den Änderungen einverstanden ist.
Disput zwischen Erstem und Drittem Bürgermeister
Sanierung von Straßen Einige Zeit nahm die geplante Sanierung von zwei Straßen in Anspruch. Laut Vorlage war geplant, 40 000 Euro in den Elendfeldweg, Zufahrt zu Maria im Elend, auszugeben. Weitere 90000 Euro waren für den Lechlingszeller Weg vorgesehen, der von Lechlingszell nach Heimpersdorf führt und nach übereinstimmenden Angaben erhebliche Schäden aufweist. Dritter Bürgermeister Dieter Zach stellte gleich die Frage, ob denn diese 130000 Euro im laufenden Haushalt eingeplant sind. Der Etat 2017 sieht 50 000 Euro für solche Maßnahmen vor. „Wir müssen wo anfangen“, verteidigte Kandler die Überlegungen.
Zwischendurch kam es zu einem Disput mit Zach, der vehement den Erlass einer Satzung für den Ausbau von Straßen forderte. Kandler hielt ihm entgegen, das auf diese Weise eingenommene Geld könne man nicht für diese zwei Vorhaben investieren. Am Ende der Sitzung verlangte Zach, in der nächsten Sitzung solle über die Straßenausbaubeitragssatzung beraten und beschlossen werden. Dabei forderte er Informationen zu allen wichtigen Aspekten. Die Gemeinde wird erst mal Angebote einholen, um zu erfahren, welche Kosten entstehen, wenn die Straße nach Lechlingszell nur an den schlechten Stellen repariert wird.
Kirche in Heimpersdorf Die Renovierung der Kirche St. Johannes Baptist in Heimpersdorf wird voraussichtlich 450000 Euro kosten. Die Sanierung des Leichenhauses und der Friedhofsmauer sowie die Außenanlagen am Gottesacker sind dabei nicht berücksichtigt. 81000 Euro wurden bereits an Eigenmitteln in diesem Ort gesammelt, in dem 56 Katholiken leben. Die Diözese Augsburg hat einen Zuschuss von 319000 Euro in Aussicht gestellt.
Im Finanzierungsplan stand ein Betrag von 24 000 Euro, den die Gemeinde berappen solle. „15 Prozent wären nicht schlecht“, sagte Kirchenpfleger Christian Hell, der auch dem Gemeinderat angehört. Nach längerer Debatte verständigte man sich gegen die Stimmen von Florian Mertl und Christine Winter-Bächer darauf, fünf Prozent der Gesamtkosten zu übernehmen. Dieter Zach verlangte, künftig solle man sich bei ähnlichen Anträgen an dieser Marke orientieren.