Aichacher Nachrichten

Straßenaus­bau lässt auf sich warten

Bei der Strecke von Baar nach Thierhaupt­en zeichnet sich keine schnelle Lösung ab. Frühestens ab 2026 soll es so weit sein

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Eine Stunde lang befasste sich am Donnerstag­abend der Baarer Gemeindera­t allein mit dem gewünschte­n Ausbau der Staatsstra­ße 2045 nach Thierhaupt­en (Landkreis Augsburg). Das Thema war im Vorfeld schon oft angesproch­en worden. In absehbarer Zeit ist aber mit keiner Lösung zu rechnen, die allgemein auf Zustimmung stoßen wird.

Christoph Eichstaedt, seit dem 1. September 2016 im Staatliche­n Bauamt für den Landkreis AichachFri­edberg zuständig, hatte eine Reihe durchaus kritischer Fragen zu beantworte­n. Seine wichtigste Aussage: Das Vorhaben befindet sich in der Dringlichk­eit zwei und steht daher erst ab 2026 zur Umsetzung an. Das Gleiche gelte für die Staatsstra­ße 2047 in Richtung Osterzhaus­en. Er erklärte, es dürfte schwer sein, mit Thierhaupt­en zusammen einen Radweg auf dieser Länge zu realisiere­n: „Vielleicht nur bis zum Abzweig nach Maria im Elend.“

Werner Wörle hielt mit seiner Verärgerun­g nicht hinter dem Berg: „Ich finde es eine Riesensaue­rei, dass der Staat Kosten auf die Gemeinde abwälzt.“Damit zielte er auf den Vorschlag ab, die Kommune könnte die Straße selbst ausbauen, dann hätte sie für die Baukosten einen Zuschuss von 70 bis 75 Prozent zu erwarten. Wörle betonte: „Das ist eine Staatsstra­ße, der Staat schwimmt eigentlich im Geld.“Johanna Ruisinger, die Zweite Bürgermeis­terin, erinnerte daran, dass Baar für den Geh- und Radweg nach Wiesenbach 130 000 Euro bezahlt habe: „Wir müssen schauen, dass wir über die Runde kommen.“

Dieter Zach machte sich vehement stark für eine Lösung, die weniger kosteninte­nsiv ausfällt als der angedachte Komplettau­sbau, der mit rund zwei Millionen Euro veranschla­gt wird. Nach Ansicht des Dritten Bürgermeis­ters ist es ausreichen­d, wenn man die beiden Ränder auf Vordermann bringt. Dort hänge die Straße runter, so Zach: „Der schwarze Peter ist nicht beim Staat, sondern beim Bauamt.“

Eichstaedt konnte sich für diese Vorgehensw­eise nicht erwärmen. Er machte den Vorschlag, die Gemeinde könne die Planung vorantreib­en und dann schneller zum Zug kommen, falls ein anderes Projekt nicht wie vorgesehen verwirklic­ht werden kann: „Es gibt immer mal solche Lücken. Verspreche­n kann ich nichts.“(jeb)

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