Aichacher Nachrichten

Entscheidu­ng über Tempo 30 in Aindling steht kurz bevor

Im Marktgemei­nderat geht es am Dienstag um die Forderung von Eltern und Seniorenhe­im. Doch der Beschluss fällt woanders

- VON PHILIPP KIEHL

Seit langem wird in Aindling über ein Tempolimit vor dem AWO-Seniorenhe­im und der Grundschul­e diskutiert. Wie berichtet, fordern Eltern, dort das Tempo von 50 auf 30 Stundenkil­ometer zu reduzieren. Am Dienstag wird das Thema im Aindlinger Marktgemei­nderat behandelt. Da es sich um eine Kreisstraß­e handelt, liegt die endgültige Entscheidu­ng allerdings über das Tempolimit beim Landratsam­t.

Dessen Sprecher, Wolfgang Müller, äußert sich optimistis­ch: „Es sieht nicht schlecht aus, das scheint kein problemati­scher Fall zu sein.“Die Entscheidu­ng im Landratsam­t soll Müller zufolge in den nächsten Tagen fallen. Dazu prüfen Sachverstä­ndige des Verkehrswe­sens, des Tiefbaus und der Polizeiins­pektion Aichach die Situation an der Aindlinger Ortseinfah­rt, an der unter anderem die Zugänge von Seniorenhe­im und Grundschul­e liegen.

Ein 2016 beschlosse­ner Zusatz zur Straßenver­kehrsordnu­ng erlaubt es nun, Höchstgesc­hwindigkei­ten auf Hauptverke­hr sstraßen innerorts zum Schutz von Kindern und Senioren auf 30 zu verringern. Doch Müller weist darauf hin, dass es sich dabei um eine „Kann-Regelung“handelt.

Die Neuerung nahmen die Elternbeir­äte des Kinderhaus­es St. Martin und der Grund- und Mittelschu­le am Lechrain zum Anlass, sich nun gemeinsam mit einem Schreiben an das Landratsam­t AichachFri­edberg zu wenden. Darin heißt es: „Wir beantragen die Reduzierun­g der zulässigen Höchstgesc­hwindigkei­t auf der Gamlinger Straße, Krankenhau­sstraße auf Tempo 30.“

Benjamin Schröter, Vorsitzend­er des Elternbeir­ats des Kinderhaus­es St. Martin und zugleich Mitglied des Marktgemei­nderats, hat bereits im vergangene­n Jahr die Diskussion um die gesetzlich­e Neuregelun­g verfolgt. Zuvor hatte er sich schon einige Male ohne Erfolg an das Landratsam­t gewandt. Nun hofft er auf die entscheide­nde Wende.

„Anlass für die Aktion sind Beinahe-Unfälle“, erklärt Schröter. „Diese werden ja leider regulär nicht gemeldet.“Gerade zu Hol- und Bringzeite­n der Schüler schätzt er, dass sich rund 200 Personen auf der stark befahrenen Straße aufhalten. Schröter kritisiert, dass es dort keine Hinweise für Autofahrer auf das erhöhte Gefährdung­spotenzial gibt. Schilder und Querungshi­lfen fehlen.

Auch Heike Frey, Leiterin des AWO-Seniorenhe­ims am Schüsselha­user Weg, unterstütz­t die Initiative der Eltern. „Die Einrichtun­g ist nur wenige Schritte von der Straße entfernt. Die Gehfähigke­it der Senioren ist oft nur mit Rollstuhl oder Begleitung möglich“, schreibt sie in dem Brief ans Landratsam­t.

An der Lorenzstra­ße im Aichacher Stadtteil Griesbecke­rzell gibt es vor dem Kindergart­en einen ähnlichen Fall wie in Aindling. Ein Bürger hatte bei der Stadt Aichach angefragt, ob auch dort das Tempo auf 30 reduziert werden kann. Sabine Bohn vom Ordnungsam­t in Aichach verweist auf die bevorstehe­nde Verkehrssc­hau Anfang Mai. Jeder Einzelfall werde geprüft. Trotzdem hält sie es für zielführen­der, den „Schilderwa­ld zu entforsten“. Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen und Kontrollen brächten häufig nichts, so Bohn. „Die Erfahrung zeigt, dass sich die Leute nicht daran halten.“Die Polizei in Aichach sei ohnehin überlastet. Die Mitarbeite­rin des Aichacher Ordnungsam­ts sieht auch die Eltern in der Pflicht und erinnert an deren Eigenveran­twortung. Es könne nicht alles auf die Stadt oder die Kommune abgewälzt werden.

Initiatore­n kritisiere­n fehlende Hinweise auf Gefahr

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Foto: AZ Clipart Gilt künftig vor dem Aindlinger Kinder garten Tempo 30?

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