Berlin: Das Hostel des Diktators
Nordkorea, das Land des unberechenbaren Kim Jong-un, braucht viel Geld für seine umstrittenen Atombomben-Versuche. Ihre Devisen verdient die Diktatur unter anderem durch die Vermietung von Botschaftsgebäuden im Ausland, zum Beispiel in Berlin. Unweit von Berlins Brandenburger Tor steht das „City Hostel Berlin“in der Glinkastraße. Ein Bett im Acht-Bettzimmer gibt es derzeit ab 17 Euro, ein Einzelzimmer ab 35 Euro. Das Gebäude, in dem das Hostel untergebracht ist, gehört zur nordkoreanischen Botschaft, die sich im benachbarten Gebäude befindet. Nach einem Bericht der Tageszeitung Die Welt wurden Nordkorea vor der deutschen Wiedervereinigung von der damaligen DDR die „unbeschränkten und unbegrenzten Nutzungsrechte“an dem Gebäudekomplex übertragen. Seit 2007 sei das Gebäude an einen Berliner Hotelbetreiber vermietet. Im Januar 2008 begann der Umbau „der zahlreichen Büroräume zu komfortablen Ein- und Mehrbettzimmern mit modernen Sanitäreinrichtungen in allen Zimmern“, so Der Spiegel. Das Hostel läuft nach Recherchen der Deutschen Welle gut. Allerdings spricht die UN-Resolution 2321 vom 30. November 2016 gegen diese Praxis. Darin heißt es: „Alle Mitgliedstaaten sollen es Nordkorea verbieten, Immobilien, die es auf ihrem Staatsgebiet besitzt oder pachtet, für andere Zwecke als diplomatische oder konsularische Tätigkeiten zu nutzen.“(li)