Aichacher Nachrichten

Fünf Brüder feiern den Gypsy Jazz

Beim 25. Django Reinhardt Memorial steht die Rosenberg Familia auf der Bühne. Zum Jubiläum kamen weitere Stargäste

- VON ERIC ZWANG ERIKSSON

Zum 25. Mal feierte das Django Reinhardt Memorial an drei Tagen seinen Namensgebe­r, den Begründer des Gypsy Jazz, Django Reinhardt, und lockte damit nicht allein Zuschauer aus Augsburg und der näheren Umgebung, sondern auch aus München, Würzburg, Ulm und Starnberg in das Parktheate­r.

Zur Feier des Vierteljah­rhunderts gab es ein ganz besonderes Programm – etwa am ersten Abend des Festivals die Rosenberg Familia, die seit langem schon zur absoluten Crème der Gypsy-Jazz-Szene gehört. War es zunächst nur das Rosenberg-Trio mit den Brüdern Stochelo Rosenberg (Sologitarr­e), Nous’che Rosenberg (Rhythmusgi­tarre) und Nonnie Rosenberg (Bass), die mit Django-ReinhardtK­omposition­en wie „Coquette“und „Duke and Dukie“einheizten, gesellte sich alsbald der jüngste Bruder Mozez an der zweiten Sologitarr­e hinzu. Noch einmal verstärkt wurde das Quartett um den fünften Bruder, den Sänger Johnny Rosenberg.

Obgleich sie den ganzen Abend bestritt, bot die Rosenberg Familia ein abwechslun­gsreiches Programm, das vom High-Speed-Jazz bis zu getragenen Balladen reichte und auch vor genreuntyp­ischen Stücken wie dem Thema zu „The Godfather“von Nino Rota keinen Halt machte. Ein herrliches Stelldiche­in einer großartige­n Musikerfam­ilie.

Am Samstagabe­nd stellten sich Stars der Pariser Gypsy-Jazz-Szene ein: Adrien Moignard, Noé Reinhardt, Antoine Boyer (Sologitarr­e), Ghali Hadefi, David Gastine (Rhythmusgi­tarre) und William Brunard (Bass). Im Mittelpunk­t ihres Konzertes stand die Selmergita­rre mit der Seriennumm­er 607, die Django Reinhardt populär gemacht hatte. Außerdem spielten Gismo Graf, Joschi Graf und Joel Lochner mit dem Akkordeon-Meister Ludovic Beier.

Für den Geiger Sandro Roy, der den abschließe­nden Sonntagmor­gen des Django Reinhardt Festivals zum Klingen brachte, war es ein Heimspiel. Denn der mit 23 Jahren bereits zur Oberliga der Gypsy-JazzSzene gehörende Musiker ist ein waschechte­r Oberhauser. Mit seinem hochkaräti­g besetzten Quartett lieferte der Geiger eine bunte Mischung aus Balladen wie Thad Jones’ „A Child Is Born“und GypsyJazz-Standards ab. Grandios tönte die Reinhardt-artige Bearbeitun­g von Miles Davis’ „Tune Up“, herzerwärm­end der Jazz Waltz „Someday My Prince Will Come“.

Für die größte Überraschu­ng sorgte der zum letzten Stück auf die Bühne gerufene Gaststar Wauwau Adler, ein weltweit bekannter Meister der Gypsy-Jazz-Gitarre. Seine Darbietung des Django-ReinhardtK­lassikers „Minor Swing“schuf den gelungenen Abschluss für ein gelungenes Festival.

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Foto: Eric Zwang Eriksson Die Rosenberg Familia spielte am ersten Abend des Django Reinhardt Memorials im Parktheate­r.

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