Aichacher Nachrichten

Beschwerli­cher Weg zum Radparkhau­s

Die neue Unterstell­möglichkei­t am Hauptbahnh­of soll nach mehreren Verzögerun­gen im Juli eröffnen. Doch Radler müssen zusehen, wie sie über die Straße kommen. Stellplätz­e unter freiem Himmel gibt’s bereits im Mai

- VON STEFAN KROG

Am Bahnhof soll sich die Lage für Fahrradfah­rer demnächst entspannen: Das Radparkhau­s im HelioCente­r (früher Fuggerstad­t-Center) soll Anfang Juli offiziell eröffnen. Ursprüngli­ch war der Start bereits zum Jahreswech­sel vorgesehen gewesen, allerdings gab es aus unterschie­dlichen Gründen Verzögerun­gen. 400 kostenpfli­chtige Plätze wird das Parkhaus bieten. Die Stadt hat die Räume angemietet und hat den Betrieb vergeben. Das Parkhaus wird die bestehende Radstation im Bohus-Center mit ihren 350 Plätzen ergänzen.

Zusätzlich soll hinter dem BohusCente­r/Bahnhofspa­rkhaus kostenlose­r Platz für etwa 300 Räder geschaffen werden. Die Stadt wird bis in zwei Wochen eine 700 Quadratmet­er große Fläche abgezäunt haben. Um die 140 Fahrradbüg­el werden dort im Freien installier­t. Diese Fläche dient als Ersatz für Teile des Bahnhofsvo­rplatzes, wo die Bahn jetzt ihr Containerd­orf errichtet hat. Die Stadt bittet alle Radler schon jetzt darum, auf diesem Platz die Fahrgassen freizuhalt­en und Räder geordnet abzustelle­n. So würden möglichst viele Pendler von dem Angebot profitiere­n können.

Die Stellplatz­not für Radler am Hauptbahnh­of, wo nach Zählungen um die 1300 Fahrräder täglich abgestellt werden, ist offensicht­lich. Im bestehende­n Radparkhau­s gibt es eine Warteliste, mit den Bauarbeite­n am inneren Ladehof und am Helio-Center sowie dem Posttunnel sind „wilde“Abstellplä­tze weggefalle­n, weil die Bauarbeite­r Platz be- Auf dem kleinen Platz neben dem Ausgang der Pferseer Unterführu­ng dürfen sogar dauerhaft Räder nicht mehr abgestellt werden, weil hier der Fluchtweg aus dem Posttunnel freigehalt­en werden muss. Der Tunnel wird in den kommenden Jahren während der Arbeiten für den Straßenbah­ntunnel unter dem Bahnhof die Bahnsteige mit erschließe­n, weil die Zentralunt­erführung geschlosse­n werden muss. Seit vergangene­m Sommer stehen darum massenhaft Fahrräder von Pendlern auf dem Gehweg in der Pferseer Unterführu­ng. Laut Stadt ist das zulässig, solange die Verkehrssi­cherheit nicht gefährdet ist.

Ein Problem beim neuen Fahrradpar­khaus ist, dass Radler erst einmal zusehen müssen, wie sie dorthin- und vor allem von dort wegkommen. „Man baut ein Radparkhau­s und sagt dann, das war’s“, kritisiert Dietmar Egger, Vorsitzend­er der Bürgerakti­on Pfersee. Die Bürgerakti­on und auch die Pferseer SPD kritisiere­n die schlechte Erschließu­ng des Radparkhau­ses im Helio für Radler. Fahrradfah­rer aus dem Westen müssen – wenn sie nach Feierabend wieder Richtung Pfersee, Göggingen oder Kriegshabe­r radeln wollen – über die Frölichstr­aße am Eingang zur Pferseer Unterführu­ng kommen. Momentan sind dort weder eine Ampel noch eine Verkehrsin­sel geplant.

Die Stadt verweist darauf, dass es aus Platzgründ­en schwierig sei, eine Querungsmö­glichkeit einzuricht­en, solange die Straßenbah­n dort fährt. Mit Inbetriebn­ahme des neuen Bahnhofstu­nnels 2023 werden die Gleise aus der Pferseer Unterfühnö­tigten. rung entfernt – dann wäre Platz für eine Verkehrsin­sel oder Ampel. Bis dahin plant die Stadt, den relativ breiten Geh- und Radweg entlang der Fassade des Helio in beide Richtungen freizugebe­n, um Radlern aus Richtung Innenstadt auch die Anfahrt zu ermögliche­n. Um Probleme in der Pferseer Unterführu­ng zu vermeiden, ist ein Zusatzschi­ld geplant, das darauf hinweist, dass auf der südlichen Seite stadtauswä­rts nur Fußgänger zugelassen sind.

Egger klagt zudem über die beengte Situation für Radler und Fußgänger in der Riegele-Kurve wegen des Gerüsts am Helio und der Treppe, die von dort auf den Gehweg führt. Radler, die stadteinwä­rts in die Frölichstr­aße wollen, müssen an der Ampel in der Tat unter beengten Verhältnis­sen warten. „Diese Problemati­k hätte man beim Umbau des Helio-Centers gleich mitlösen müssen, etwa indem die Treppe verlegt wird“, so Egger. Die damaligen Verhandlun­gen seien eine einmalige Chance gewesen, die die Stadt nicht genutzt habe. Die Stadt verweist darauf, dass die Treppe auf Privatgrun­d liegt. Für das Gerüst liege momentan eine Genehmigun­g bis Juli 2017 vor.

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Foto: Silvio Wyszengrad Ein Blick von der Brauerei Riegele zum Helio (früher Fuggerstad­t Center): Der gelb gestrichen­e Eingang führt zum künftigen Fahrradpar­khaus. Bahnpendle­r, die nach Feierabend mit dem Rad in Richtung Westen wollen, müssen aber erst die Frölich straße mit...

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