Zwischen Biedermeier und Hofprotokoll
Sonderausstellung „Lebens(t)raum und Wirklichkeit“begleitet durch zwei Welten
„Kaiserin Elisabeth – Lebens(t)raum und Wirklichkeit“heißt die neue Sonderausstellung im Sisi-Schloss in Unterwittelsbach (Stadt Aichach). Sie begleitet Elisabeth durch zwei Welten. Die Zeit des Biedermeier mit seiner Liebe zu Schönheit, Poesie und Wohnlichkeit erwacht zu neuem Leben. Gleichzeitig bleibt jedoch der Blick in die kühle Welt des Wiener Hofes nicht verwehrt. In diesem Spannungsfeld wird deutlich, wie das Leben Sisis zu einem Spagat über den Graben zwischen beiden Welten wurde. Die Ausstellung ist ab Samstag, 6. Mai, geöffnet.
Marie von Ebner-Eschenbach, eine Zeitgenossin Elisabeths, schrieb einst: „Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind. Wirklich arm ist nur der, der nie geträumt hat.“Besser könnte man das Leben der bayerischen Herzogin kaum umschreiben. Die junge Sisi, ein Bündel an Lebensenergie, wuchs eng verbunden mit der Natur Bayerns auf und erlebte das unbeschwerte Dasein einer ländlichen Aristokratin.
Was zunächst wie ein Märchen in Bad Ischl begann, als sie Kaiser Franz Joseph I. lieben lernte, entpuppte sich bald als ein Traum, aus dem sie unsanft erwachen sollte. Das Korsett des höfischen Lebens erdrückte die Schwärmerei des Mädchens, das vom großen Glück überzeugt war. Immer mehr flüchtete es sich in seine Träume und ließ die Realität hinter sich.
Die Ausstellung begleitet Elisabeth durch beide Welten: die Zeit des Biedermeier sowie die Welt des Wiener Hofes. In diesem Spannungsfeld wird deutlich, wie „Lebens(t)raum & Wirklichkeit“unterschiedlicher nicht sein konnten. Exponate, die von Träumereien erzählen, spiegeln die Sehnsucht der jungen Monarchin nach dem kleinen Glück, das sie auch in der großen
19.30 Uhr (Ein lass 18.30 Uhr), Vortrag von Pro fessor Klaus Wolf „München leuchtete – die Literatur der Prinzregenten zeit“.
19.30 Uhr (Einlass 18.30 Uhr), Sigi Bradl lädt zum Mitsingen ein. Mit Komposi tionen von Herzog Max und lusti gen Anekdoten.
19.30 Uhr (Einlass 18.30 Uhr), „Ludwig Thoma – zum 150. Geburtstag“, Le sung mit Professor Wilhelm Lieb hart und dem Museumsverein Alto münster, mit musikalischer Unter malung. Im Eintritt ist ein Besuch der Ausstellung enthalten. (AN) Welt nicht fand. Und trotzdem hatte sie geträumt.
Übrigens: Es gibt weiterhin das Kombiticket. Die Eintrittskarten für das Sisi-Schloss sind am gleichen Tag auch für das Stadtmuseum Aichach gültig. Dort ist ebenfalls ab Samstag, 6. Mai, die Sonderausstellung „Augenspiele. Die Welt der optischen Täuschungen“zu sehen. Sie stellt Phänomene aus dem Bereich der optischen Täuschungen vor. Die Besucher dürfen dabei selbst aktiv werden.
Höhepunkt ist der begehbare Ames-Raum, der Kleine wachsen und Große schrumpfen lässt. Offiziell eröffnet wird die Ausstellung erst zwei Wochen später, zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 21. Mai. (AN)
Das Rahmenprogramm
Die Ausstellung ist von Samstag, 6. Mai, bis Sonntag, 22. Oktober, zu sehen. Ge öffnet ist das Sisi Schloss Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr sowie Samstag, Sonn und Feiertag von 10 bis 18 Uhr. Führungen (im Eintrittspreis enthalten) finden jeweils am ersten Samstag im Monat von Juni bis Oktober um 14 Uhr statt, für Gruppen auch nach Vereinba rung unter Telefon 08251/891869.