Bekenntnis zum defizitären Krankenhaus
Schrobenhausen will schwarze Zahlen
Es sollte ein Bekenntnis zur Einrichtung und ein Signal für Bürger und Angestellte sein: Mit der einstimmigen Grundsatzentscheidung zur Weiterentwicklung der Kreiskrankenhaus GmbH, unter deren Dach das Krankenhaus Schrobenhausen und das Geriatriezentrum Neuburg vereint sind, bekannte der Kreistag Neuburg-Schrobenhausen sich jetzt zur Trägerschaft.
Das Votum, nichtöffentlich hinter verschlossenen Türen gefasst, war ein Politikum: Das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen rutschte zuletzt tief in die roten Zahlen. Im Vorjahr war ein Rekorddefizit von 1,67 Millionen Euro aufgelaufen, in den vergangenen vier Jahren hat das Haus insgesamt 2,7 Millionen Euro Miese angehäuft.
Schrobenhausen steht damit nicht alleine da. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld schreiben immer mehr Krankenhäuser, vor allem im ländlichen Raum, Defizite. Das fehlende Geld müssen die Träger zuschießen. Auf kommunalpolitischer Ebene ist man sich einig, dass das nicht so weitergehen soll. Ohne den jetzt gefassten Beschluss, das befürchtete Landrat Roland Weigert, hätte man das Heft des Handelns aus der Hand gegeben. Mit einer Potenzialanalyse sollen nun Stärken und Schwächen ausgelotet und Strategien entwickelt werden. Für diese Bestandsaufnahme wird ein Dienstleister, etwa eine Hochschule oder ein Berater, gesucht.
In drei Monaten sollen Zahlen vorliegen, dann beschäftigt sich der Kreistag mit Möglichkeiten, die Kreiskrankenhaus GmbH rentabel zu machen. Auf diese Weise, so hofft man, soll die Krankenversorgung gesichert werden.