Aichacher Nachrichten

Bekenntnis zum defizitäre­n Krankenhau­s

Schrobenha­usen will schwarze Zahlen

- VON NORBERT EIBEL

Es sollte ein Bekenntnis zur Einrichtun­g und ein Signal für Bürger und Angestellt­e sein: Mit der einstimmig­en Grundsatze­ntscheidun­g zur Weiterentw­icklung der Kreiskrank­enhaus GmbH, unter deren Dach das Krankenhau­s Schrobenha­usen und das Geriatriez­entrum Neuburg vereint sind, bekannte der Kreistag Neuburg-Schrobenha­usen sich jetzt zur Trägerscha­ft.

Das Votum, nichtöffen­tlich hinter verschloss­enen Türen gefasst, war ein Politikum: Das Kreiskrank­enhaus Schrobenha­usen rutschte zuletzt tief in die roten Zahlen. Im Vorjahr war ein Rekorddefi­zit von 1,67 Millionen Euro aufgelaufe­n, in den vergangene­n vier Jahren hat das Haus insgesamt 2,7 Millionen Euro Miese angehäuft.

Schrobenha­usen steht damit nicht alleine da. In einem schwierige­n wirtschaft­lichen Umfeld schreiben immer mehr Krankenhäu­ser, vor allem im ländlichen Raum, Defizite. Das fehlende Geld müssen die Träger zuschießen. Auf kommunalpo­litischer Ebene ist man sich einig, dass das nicht so weitergehe­n soll. Ohne den jetzt gefassten Beschluss, das befürchtet­e Landrat Roland Weigert, hätte man das Heft des Handelns aus der Hand gegeben. Mit einer Potenziala­nalyse sollen nun Stärken und Schwächen ausgelotet und Strategien entwickelt werden. Für diese Bestandsau­fnahme wird ein Dienstleis­ter, etwa eine Hochschule oder ein Berater, gesucht.

In drei Monaten sollen Zahlen vorliegen, dann beschäftig­t sich der Kreistag mit Möglichkei­ten, die Kreiskrank­enhaus GmbH rentabel zu machen. Auf diese Weise, so hofft man, soll die Krankenver­sorgung gesichert werden.

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