Was Augsburg ausmacht

Eine Gästeführerin verrät ihre Lieblingsorte

Angenommen, jemand kommt nach Augsburg, hat aber nur wenige Stunden Zeit. Was sollte er sich unbedingt anschauen?

Auf jeden Fall muss man auf den Rathausplatz. Auch sollte man die Fuggerei besuchen. Die gehört einfach dazu. Und meinen Lieblingsort würde ich jedem empfehlen: den Innenhof vom Maximilianmuseum in der Fußgängerzone. Da kann man kostenlos rein und die wunderbaren restaurierten Originalbronzen bestaunen.

Haben Sie neben dem Innenhof noch weitere Lieblingsorte?

Was ich noch sehr mag, ist das Brechthaus, das Geburtshaus des Dichters. Auch unterwegs lese ich gerne mal ein paar Brechtgedichte, wenn für einen Besuch keine Zeit ist.

Gibt es bestimmte Orte, die gerade Touristen immer wieder sehen wollen?

Sehr beliebt, gerade bei Italienern, ist die St.-Peter-Kirche am Perlach. Weil dort das Wallfahrtsbild „Maria Knotenlöserin“zu sehen ist. Allgemein wollen viele die Kirchen in Augsburg besuchen. Den Dom, die St.-Anna-Kirche oder die Moritzkirche.

Haben Besucher auch mal den Wunsch nach eher ungewöhnlichen Orten?

Ungewöhnlich würde ich nicht sagen. Aber früher, in den achtziger Jahren, haben wir regelmäßig den Eiskanal besucht. Vor zwei Jahren fragte mal wieder eine Gruppe nach dieser Spielstätte der Olympischen Spiele von 1972. Die habe ich natürlich gerne dort hingeführt.

Entdecken Sie selbst noch neue Plätze in der Stadt?

Neue geografische Orte nicht. Aber die Themen und Geschichten der Orte sind unendlich und können immer weiter vertieft werden. Das macht ja auch meinen Beruf so spannend.

Welches Fleckchen Ihrer Stadt kennen selbst die Augsburger nicht?

Wo ich selbst immer wieder überrascht bin, ist, dass viele Augsburger noch nie die jüdische Synagoge in der Halderstraße mit ihrer Kuppel bewusst wahrgenommen haben. Die meisten gehen daran einfach achtlos vorbei. Das ist wirklich sehr schade. (alru)

Schon seit 31 Jahren führt

von der Augsburger Gästeführer IG Touristen durch Augs burg.