Lichtspiele in der Aussegnungshalle
Christian Hörl gestaltet eine Skulptur aus Plexiglas für das Bauwerk auf dem Neuen Friedhof in Aichach
Die Arbeiten auf dem Neuen Friedhof in Aichach sind schon im Gange: Dort entsteht nun die lang ersehnte neue Aussegnungshalle. Voraussichtlich Mitte Oktober wird sie fertig sein. Vorgesehen ist dort auch „Kunst am Bau“. Bei zwei Künstlern wurden Entwürfe dafür angefragt.
Der Bauausschuss des Aichacher Stadtrats hat sich am Dienstagabend in nicht öffentlicher Sitzung für ein Werk entschieden.
Die Wahl fiel auf einen Entwurf des Bildhauers Christian Hörl aus Ruderatshofen (Landkreis Ostallgäu), wie Bauamtsleiterin Martina Illgner berichtete. Die Kosten liegen bei 24 000 Euro. Hörl hat in Aichach bereits in der neuen Kirche der Apostolischen Gemeinde mit einem Kunstwerk einen Akzent gesetzt.
Hörls Entwurf sieht in der Mitte der Südwand eine etwa 1,10 auf 2,20 Meter große Skulptur aus Plexiglas vor. Vor dieser Wand wird bei Trauerfeiern der Sarg oder die Urne aufgebahrt. Auf sie richtet sich der Blick der Trauergäste. Für die Skulptur werden etwa 16 massive, verschieden große und etwa 60 Zentimeter tiefe Plexiglasquader in die Betonwand eingebaut. Die Lichtobjekte durchbrechen die massive Wand. Teile der Quader werden von außen farbig beschichtet, sodass sie im Inneren des Raumes farbig leuchten. Der Künstler selbst schreibt über seinen Entwurf: „Die Skulptur wird meist von der Seite betrachtet und erscheint dann als transparenter, farbiger Lichtkörper, der von außen durch Tageslicht beleuchtet wird. Wenn man die Skulptur direkt von vorne betrachtet, so ergibt sich ein unerwarteter, klarer Durchblick durch die Wand ins Freie.“
Auch die Anordnung der Plexiglaskörper ist durchdacht: Links und rechts sind sie orthogonal angeordnet. Die Innenteile der Skulptur brechen aus der strengen Vertikalität aus und verschieben und verdrehen sich teilweise. „Die Skulptur bildet so eine Analogie zum Leben eines Menschen: Unser Leben ist äußerlich begrenzt und gerahmt. Innerhalb dieser Grenzen aber ist es lebendig und unvorhersehbar“, so Christian Hörl.
Elektrik im San Depot Damit das San-Depot weiterhin zum Beispiel für den Aichacher Kunstpreis genutzt werden kann, muss das Gebäude instand gehalten werden. Vieles davon übernimmt der Bauhof, berichtete Illgner. Eine Überprüfung der Elektroinstallationen hat aber ergeben, dass diese wegen des Brandschutzes zwingend erneuert werden müssen.
Der Bauausschuss war sich einig, dass daran kein Weg vorbeiführt, damit das Gebäude weiter genutzt werden kann. Inklusive Planungskosten (13600 Euro) fallen dafür rund 47000 Euro an. Die Planung übernimmt das Ingenieurbüro Mayr aus Rommelsried.