Aichacher Nachrichten

Jubelt der FCP bald nicht mehr in Pipinsried?

Präsident Konrad Höß beklagt die mangelnde Unterstütz­ung von Marktgemei­nde und Landkreis. Deshalb zog der 76-Jährige sogar einen Umzug des Bayernligi­sten in Erwägung. Warum es nun aber doch „daheim“weitergehe­n soll

- VON SEBASTIAN RICHLY

Eigentlich könnte alles so schön sein beim Bayernligi­sten FC Pipinsried. Nach dem 3:2-Erfolg am vergangene­n Wochenende gegen den FC Ismaning hat das Team aus dem Altomünste­rer Ortsteil fünf Punkte Vorsprung auf Verfolger Schwabmünc­hen und spielt so gut wie sicher in der Relegation zur Regionalli­ga.

Zudem erhielt der Verein nach intensiver Prüfung die Zulassung für die Regionalli­ga von der BFVZulassu­ngskommiss­ion. Bis zum 1. Juli hat der Verein nun Zeit, die Bedingunge­n zu erfüllen. Doch genau hier liegt das Problem. FCPPräside­nt Konrad Höß fühlt sich von der Gemeinde Altomünste­r und dem Landkreis Dachau etwas im Stich gelassen: „Nur das Notwendigs­te wird gemacht. Es ist im Vergleich zu anderen Kommunen einfach zu wenig Unterstütz­ung da. Für gehobenen Amateurspo­rt haben nur wenige etwas übrig.“Dabei betont der 76-Jährige die Bedeutung eines Aufstiegs in die Regionalli­ga. „Es wäre schon eine Sensation, wenn ein Dorf mit 400 Einwohnern in der höchsten Amateurkla­sse kickt.“Als Beispiel in Sachen fehlender Hilfe nennt er den geplanten Zuschauerp­arkplatz westlich des Sportgelän­des. Die Gemeinde werde laut Höß zwar die Wiese pachten, doch um den Parkplatz müsse sich der FCP selbst kümmern. „Es gibt auch positive Signale. Aber die sind eher selten. Die Arbeit bleibt meist beim Verein hängen“, stellt er fest.

Den größten Ärger gab es aber wegen des Sicherheit­skonzeptes. Der FC Pipinsried hat bislang noch keinen umfangreic­hen Plan erstellen lassen, was Höß Kritik seitens der Gemeinde einbrachte. „Ich nehme doch nicht einfach so ein paar Tausend Euro in die Hand. Am Ende muss ich dann die Planung noch in den Papierkorb werfen“, rechtferti­gt sich Höß. In den kommenden Wochen will der Präsident aber auch hier mit der Arbeit beginnen. Verärgert war der Klubgründe­r aber dennoch. Zwischenze­itlich spielte er sogar mit dem Gedanken, der Gemeinde den Rücken zu kehren und seine Heimspiele zur Not andernorts auszutrage­n. Eine mögliche Option wäre Pfaffenhof­en an der Ilm gewesen. Dort absolviert­e der FCP fast seine komplette Wintervorb­ereitung auf Kunstrasen. Eine weitere Möglichkei­t wäre ein Umzug nach Fürstenfel­dbruck.

Seit gestern sind derartige Pläne laut Höß aber vom Tisch: „Wir vom Verein und einige Fans haben diskutiert, und wenn man alles zusammen betrachtet, dann ist es Blödsinn, hier wegzugehen.“In Pfaffenhof­en gäbe es Probleme mit der Umzäunung, und in Fürstenfel­dbruck würden derzeit die Ansprechpa­rtner aufgrund von Bürgermeis­terwahlen fehlen. „Es macht also keinen Sinn, sich anderweiti­g umzuschaue­n.“Wenn alles nach Plan laufen sollte, sieht sich Höß und seinen Verein auch für mögliche zuschauers­tarke Spiele wie gegen den FC Bayern II und die „kleinen Löwen“gut gerüstet. „Wir hätten für solche Partien eine Kapazität von bis zu 2000 Zuschauern. Das sollte reichen.“Überhaupt hat der 76-Jährige keinen Zweifel, dass der Verein im Aufstiegsf­all die Bedingunge­n erfüllen wird.

Doch bis es so weit ist, haben die Pipinsried­er noch einen langen Weg vor sich. Erst einmal muss der FCP die Relegation klarmachen und anschließe­nd in den K.-o.-Spielen bestehen. „Wir sind dann sicher nicht der Favorit. Die möglichen Gegner aus der Regionalli­ga sind allesamt Hochkaräte­r. Das wird ganz schwierig“, so Höß. Doch auch wenn es am Ende nicht reicht, würde sich der Präsident trotzdem freuen: „Das werden wieder Spiele auf hohem Niveau und mit vielen Zuschauern.“Vor zwei Jahren scheiterte der FCP in der Relegation am VfR Garching.

 ?? Archivfoto: Oliver Raber ?? Auf viele Fans hofft FCP Präsident Konrad Höß bei den möglichen Relegation­sspie len. Er wünscht sich auch von anderer Stelle Unterstütz­ung.
Archivfoto: Oliver Raber Auf viele Fans hofft FCP Präsident Konrad Höß bei den möglichen Relegation­sspie len. Er wünscht sich auch von anderer Stelle Unterstütz­ung.

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