Aichacher Nachrichten

Zurückhalt­ung auch beim Thema Anti IS Koalition

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gegen die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) im Irak und in Syrien. Sie habe Stoltenber­g ermutigt, Gespräche darüber weiterzufü­hren, sagte Merkel. Vielleicht könnten diese schon beim ersten Nato-Gipfel mit dem neuen US-Präsidente­n Donald Trump am 25. Mai abgeschlos­sen werden. Eine mögliche Nato-Beteiligun­g würde aber nicht bedeuten, dass irgendeine militärisc­he Aktivität Deutschlan­ds erweitert würde, sagte Merkel. Das habe man „sehr deutlich gemacht“.

An der Anti-IS-Koalition sind die Mitgliedst­aaten der Nato beteiligt, nicht aber das Bündnis an sich. Stoltenber­g betonte: „Niemand hat darum gebeten, dass die Nato nun eine Kampfrolle – weder im Irak noch in Syrien – übernimmt.“Es gehe um Ausbildung­shilfen.

Merkel bekannte sich für „die gesamte Bundesregi­erung“erneut zu dem Nato-Beschluss aus dem Jahr 2014, der nach deutscher Interpreta­tion vorsieht, sich mit den Verteidigu­ngsausgabe­n bis 2024 auf den Richtwert von zwei Prozent zuzubewege­n. Sie begrüßte, dass Stoltenber­g hierbei nicht nur den entspreche­nden Etat betrachte, sondern etwa auch die Beteiligun­g an Nato-Missionen. Unter anderem in Afghanista­n oder mit einer Präsenz in Litauen zeige Deutschlan­d, „dass wir nicht nur Worte machen, sondern auch Taten folgen lassen“.

Linke-Spitzenkan­didatin Sahra Wagenknech­t warf der Kanzlerin vor, den Frieden in Europa durch deutsche Aufrüstung­sbemühunge­n und einen Aufmarsch der Bundeswehr an der Grenze zu Russland zu gefährden. „Zudem legt sie durch die deutliche Steigerung der Rüstungsau­sgaben die Axt an die Fundamente des Sozialstaa­ts in Deutschlan­d.“(dpa) Washington US-Präsident Trump steht in der Russland-Affäre möglicherw­eise selber im Visier der amerikanis­chen Bundespoli­zei. Während er in einem Exklusiv-Interview mit MSNBC und in seinem Entlassung­sschreiben an FBI-Chef James Comey behauptet, dieser habe ihm bei drei Gelegenhei­ten versichert, es seien gegen ihn keine Ermittlung­en anhängig, suggeriert eine jetzt bekannt gewordene Einlassung des Justizmini­sterium bei einem Bundesgeri­cht etwas anderes.

Wie der britische Guardian berichtet, lehnten es Anwälte des Ministeriu­ms ab, Dokumente des FBI an das Gericht zu übergeben, die sich mit der Aufforderu­ng Trumps an Russland befassen, Hillary Clintons „E-Mails zu finden“. In der Begründung für die Nichtherau­sgabe verweisen die Anwälte auf eine „aktive, fortlaufen­de Ermittlung“.

Trump hatte bei einer Pressekonf­erenz am 27. Juli in Florida erklärt: „Russland, falls du zuhörst: Ich hoffe, ihr könnt die 30 000 E-Mails finden, die fehlen.“Damit spielte der Kandidat auf Schriftwec­hsel aus Clintons Zeit als US-Außenminis­terin an, die von ihrem privaten Server verschwund­en waren. Am selben Tag forderte er „Russland oder ein anderes Land oder Person“auf, Paris 428 Namen stehen bereits auf der Liste der Bewerber, die bei den französisc­hen Parlaments­wahlen im Juni für „La République en Marche!“(„Die Republik in Bewegung“) antreten – doch jener von Manuel Valls gehört nicht dazu. Zwar hatte der Ex-Premiermin­ister unter François Hollande angekündig­t, für die Partei des neu gewählten Präsidente­n Emmanuel Macron kandidiere­n zu wollen. Doch während die Sozialiste­n Valls als „Opportunis­ten“brandmarkt­en, ließ „En Marche!“wissen, dass der 54-Jährige nicht alle Kriterien erfüllt: Denn er habe bereits drei Legislatur­perioden hinter sich und damit zu viele für ein weiteres Mandat.

Um eine „Erniedrigu­ng“von Valls, der als Regierungs­chef durchaus Meinungsve­rschiedenh­eiten mit dem einstigen Wirtschaft­sminister Macron hatte, gehe es keinesfall­s, sagte der Generalsek­retär der jungen Partei, Richard Ferrand, gestern bei der Vorstellun­g der Kandidaten­liste. Deshalb werde man in dem von Valls anvisierte­n Wahlkreis niemanden aufstellen, um eine Konkurrenz­situation zu vermeiden.

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Foto: S. Stache, dpa Ernste Mienen: Merkel und Stoltenber­g gestern in Berlin.

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