„Sportbox“soll die TSV Halle entlasten
Der größte Aichacher Verein steht vor einem besonderen Jahr 2018: Neben dem Bauprojekt steht ihm ein rundes Jubiläum bevor und im Sommer werden rund 2000 Kinder zum Landes-Turnfest erwartet
Gleich in mehrfacher Hinsicht wird 2018 ein besonderes Jahr für den Turn- und Sportverein (TSV) Aichach. Der mit rund 2800 Mitgliedern größte Verein der Kreisstadt feiert sein 150-jähriges Bestehen. Im Juni findet das bayerische Landes-Kinderturnfest in Aichach statt, zu dem mindestens 2000 Teilnehmer erwartet werden. Und ein Bauvorhaben beschäftigt den Verein: Die neue „Sportbox“soll die TSV-Turnhalle entlasten. Bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend stellte TSV-Vorsitzender Klaus Laske das Projekt vor.
Probleme wie viele andere Vereine, die keine Helfer oder Mitglieder für den Vorstand finden, hat der TSV nicht. Vorsitzender Laske sagte: „In unserem Verein funktioniert es Gott sei Dank noch.“Steigende Energiekosten, die Anschaffung neuer Sportgeräte und die Instandhaltung der Anlagen belasten den Verein trotzdem finanziell.
1998/1999 hatte der Sportverein rund 1,3 Millionen Euro in die Sanierung der TSV-Halle, den Neubau der Gastronomie, Kegelbahnen und Sitzungszimmer sowie in die sanitären Anlagen im Keller investiert. Abgesehen vom Turnbetrieb, der jede Woche von Montag bis Freitag in der TSV-Turnhalle statt- findet, ist die Halle auch sonst gut ausgelastet. Wolfgang Opiela, Verwalter der vereinseigenen Anlagen, zählte in seinem Bericht die rund 30 Veranstaltungen auf, zu denen unter anderem Theater, Faschingsbälle, kulturelle Veranstaltungen und Hochzeiten gehören. Opielas Zusammenfassung: „Die Halle ist belastet.“
Rund 30 bis 40 Prozent der Heizleistung gingen durch das nur „mäßig gedämmte“Dach der Halle verloren, schätzte Opiela. Nicht zuletzt deshalb laufe die etwa 20 Jahre alte Heizung permanent am oberen Limit. „In nächster Zeit ist hier mit Sicherheit mit größeren Reparaturen beziehungsweise mit Erneuerung zu rechnen.“Auch die Lüftungsanlage beginne nach 17 Jahren zu schwächeln.
Und noch ein anderes Projekt warf seine Schatten voraus: Die „Sportbox“, die der Verein auf dem rund 900 Quadratmeter großen ehemaligen Sitzmann-Anwesen bauen möchte. In dem Gebäude sind drei zwischen 45 und knapp 100 Quadratmeter große Gymnastikräume geplant. Einer davon im Erdgeschoss, zwei im ersten Stock. Dazu kommen Geräteräume, Toiletten, Duschen und Umkleideräume sowie zwei Büroräume.
In das neue Gebäude sollen eine Reihe von Gruppen aus der Turnhalle verlagert werden, sowie Grup- pen, die derzeit in kommunalen Hallen untergebracht sind. Laske nannte als Vorteil: „Unsere Turnhalle wird insoweit entlastet, dass sie wieder mehr für Veranstaltungen genutzt werden kann, ohne den Turnbetrieb wie bisher zu beschneiden.“
Rund eine Million Euro werde der Bau kosten, schätzte der Vorsitzende. Dank eines „bedeutenden Betrages“, den Hannes Meisinger laut Laske dem Verein zur Verfügung stellte, kann der TSV Aichach etwa 650 000 bis 700 000 Euro über Eigenkapital und Zuschüsse finanzieren, den Rest über einen Kredit. Die gute finanzielle Lage des Vereins sei auch das Ergebnis einer vorausschauenden Beitragspolitik, führte der Vorsitzende aus. Dadurch sei der Verein in der Lage, große Investitionen wie die Sanierung vor rund zehn Jahren, den Kauf des Sitzmann-Anwesens oder die Renovierung der Hausmeisterwohnung zu tragen. Um weiterhin finanziellen Spielraum zu haben, beantragte Laske, den Beitrag um einen Euro pro Monat zu erhöhen. Kinder kosten dann fünf statt wie bisher vier Euro. Bei Ehepaaren erhöht sich der Beitrag von zehn auf elf Euro. Bei Familien steigt der Beitrag um 1,50 Euro auf 13,50 Euro. Der Beitrag für Senioren bleibt unverändert. Mit sechs Gegenstimmen und vier Enthaltungen stimmten die Mitglieder für die Erhöhung.
Bei der Jahreshauptversammlung wurde auch aus den Abteilungen berichtet und einige Mitglieder erfuhren eine besondere Auszeichnung (eigene Berichte folgen).