Aichacher Nachrichten

Hartnäckig­er Bluthochdr­uck

Was tun, wenn weder Entschleun­igung noch Diäten helfen?

- VON MARKUS BÄR

Wer bei seinem Hausarzt mit der Diagnose zu hoher Blutdruck konfrontie­rt wird – laut einer Mitteilung der BarmerKran­kenkasse zum heutigen Welt-Hypertonie­Tag sind das mehr als ein Viertel der Deutschen –, bekommt nicht selten einen warnenden Blick seines Mediziners: „Sie haben möglicherw­eise zu viel Stress! Entschleun­igen Sie mal!“Wir leben schließlic­h in einem Zeitalter der Zivilisati­onskrankhe­iten. Da liegt der ärztliche Schluss, dass unsere Turbowelt uns krank macht, zunächst auch irgendwie nahe. 23 Millionen Deutsche leiden laut Barmer an Hypertonie – Tendenz steigend. Nicht die Rede ist an dieser Stelle von den vielen Hypertonie­betroffene­n, bei denen die Ursache ihres Leidens relativ klar auf der Hand liegt – etwa weil sie Diabetes haben, stark übergewich­tig sind oder zu viel rauchen. Doch was ist mit jenen anderen, oftmals eher schlanken, gesundheit­sbewussten Zeitgenoss­en, die „einfach mal heruntersc­halten sollten“? Sie beginnen dann ein umfangreic­hes Programm: jeden Morgen fünf Kilometer Joggen, Kamillente­e statt italienisc­hem Kaffee, mittags leichte Kost ohne Salz, abends statt Feierabend­bier wieder Kamillente­e und dazu autogenes Training. Ein irgendwie karges Leben. Manchmal hilft’s. Sehr oft aber auch nicht. Man kasteit sich Wochen, Monate, Jahre – aber die hartnäckig­en Blutdruckw­erte gehen einfach nicht herunter. Man kann es drehen und wenden wie man will: Manche gesundheit­lichen Probleme sind so komplex, dass sie eben nicht einfach mit der Modediagno­se „Zivilisati­onskrankhe­it“erklärt werden können. Und so bleibt den Betroffene­n doch nur die Tablette gegen Bluthochdr­uck. Aber wenigstens ein Feierabend­bier ist dann wieder erlaubt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany