Aichacher Nachrichten

Der Verbrauche­r hat die Wahl

- Bju@augsburger allgemeine.de

DVON BERNHARD JUNGINGER as T-Shirt mit dem bekannten Marken-Logo, die DesignerHa­ndtasche oder das Medikament, im Internet angeboten für einen Bruchteil des Ladenpreis­es? Da greifen viele Verbrauche­r allzu gerne zu. Auch wenn ihnen in vielen Fällen sogar klar sein dürfte, dass diese Produkte höchstwahr­scheinlich gefälscht sind. Dass sie möglicherw­eise unter übelsten Bedingunge­n, vielleicht von Kindern oder Arbeitsskl­aven, hergestell­t worden sind. Dass niemand auf die Einhaltung von Umwelt- und Sicherheit­sstandards geachtet hat. Dass die Waren nie Schadstoff-Tests oder Qualitätsp­rüfungen durchlaufe­n haben. Die günstigen Medikament­e vom Online-Versand in Asien etwa: Vielleicht ist gar kein Wirkstoff drin, vielleicht zu viel oder zu wenig davon. Oder die Pillen enthalten Stoffe, die da überhaupt nicht hineingehö­ren. Im günstigste­n Fall für den Käufer, der sich beispielsw­eise ein Potenzmitt­el bestellt hat, bleibt nur die erhoffte Wirkung aus. Im schlechtes­ten Fall ist er tot. Lebensgefa­hr besteht auch bei Elektroger­äten oder Auto-Ersatzteil­en dubioser Herkunft. Selbst wenn die gefälschte Ware unbedenkli­ch wäre: Durch ihren Verkauf entgehen dem Staat Steuern. Und den Betrieben, deren Waren kopiert werden, entgehen Einnahmen, am Ende können Firmen pleite und Stellen verloren gehen. Wer gefälschte Markenware kauft, düngt den Boden, auf dem internatio­nale Verbrecher- und Terrororga­nisationen gedeihen.

Es ist zwar durchaus richtig, vom Staat ein härteres Vorgehen gegen die Organisier­te Kriminalit­ät zu fordern. Doch jeder Einzelne kann und muss diesen Kampf unterstütz­en: Indem er den Verlockung­en der skrupellos­en Produktfäl­scher konsequent widersteht.

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