Aichacher Nachrichten

Die Politik muss Ja sagen zu Natura 2000

- VON DOROTHEA SCHUSTER do@augsburger allgemeine.de

Natura 2000 ist ein Super-Instrument, um das bayerische Naturerbe zu schützen und zu entwickeln. Es ist in den 25 Jahren aber nicht gelungen, den Menschen die Bedeutung der europäisch­en Richtlinie zu vermitteln. Das ist sicherlich auch ein Problem der Begrifflic­hkeiten der Europäisch­en Union. Das gilt auch für die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH).

Umso wichtiger ist es, dass die bayerische Staatsregi­erung jetzt in die Offensive geht und in einem Veranstalt­ungsmarath­on im ganzen Land für Natura 2000 Werbung macht. Bayern hat viel zu bieten. Das Netzwerk umfasst hier immerhin 746 Gebiete – Streuwiese­n, Heiden, Moore … Diese Naturschät­ze gilt es für die nächsten Generation­en zu bewahren.

Es brauchte den Druck der EU, dass die Länder die Gebiete meldeten. Zurzeit werden die Management­pläne erstellt. Dabei zeigt sich, dass Natura 2000 von den Landnutzer­n immer noch als Bedrohung und persönlich­e Einschränk­ung gesehen wird. Auf politische­r Ebene geht man in Deckung. Man will es sich nicht mit den Landwirten verderben. So wurde wertvolle Zeit verschenkt.

Um Glaubwürdi­gkeit zu gewinnen, müssen den Landwirten praktikabl­e – und vor allem unbürokrat­ische – Förderprog­ramme angeboten werden. Es muss etwas für Seitenstre­ifen und Gräben geben. Das sollte uns die Naturvielf­alt wert sein. Beim europaweit­en „FitnessChe­ck“im vergangene­n Jahr bekam Natura 2000 gute Noten, nicht aber die Umsetzung. Deshalb will die EU einen Aktionspla­n. Er könnte eine Chance für die Natur sein. Mal sehen, was Bayerns Regierung daraus macht.

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