Die Politik muss Ja sagen zu Natura 2000
Natura 2000 ist ein Super-Instrument, um das bayerische Naturerbe zu schützen und zu entwickeln. Es ist in den 25 Jahren aber nicht gelungen, den Menschen die Bedeutung der europäischen Richtlinie zu vermitteln. Das ist sicherlich auch ein Problem der Begrifflichkeiten der Europäischen Union. Das gilt auch für die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH).
Umso wichtiger ist es, dass die bayerische Staatsregierung jetzt in die Offensive geht und in einem Veranstaltungsmarathon im ganzen Land für Natura 2000 Werbung macht. Bayern hat viel zu bieten. Das Netzwerk umfasst hier immerhin 746 Gebiete – Streuwiesen, Heiden, Moore … Diese Naturschätze gilt es für die nächsten Generationen zu bewahren.
Es brauchte den Druck der EU, dass die Länder die Gebiete meldeten. Zurzeit werden die Managementpläne erstellt. Dabei zeigt sich, dass Natura 2000 von den Landnutzern immer noch als Bedrohung und persönliche Einschränkung gesehen wird. Auf politischer Ebene geht man in Deckung. Man will es sich nicht mit den Landwirten verderben. So wurde wertvolle Zeit verschenkt.
Um Glaubwürdigkeit zu gewinnen, müssen den Landwirten praktikable – und vor allem unbürokratische – Förderprogramme angeboten werden. Es muss etwas für Seitenstreifen und Gräben geben. Das sollte uns die Naturvielfalt wert sein. Beim europaweiten „FitnessCheck“im vergangenen Jahr bekam Natura 2000 gute Noten, nicht aber die Umsetzung. Deshalb will die EU einen Aktionsplan. Er könnte eine Chance für die Natur sein. Mal sehen, was Bayerns Regierung daraus macht.