Aichacher Nachrichten

Es gibt verheirate­te Kinder

Manche von ihnen leben auch in Deutschlan­d. Hier erfährst du mehr darüber

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Wenn du an eine Hochzeit denkst, stellst du dir vielleicht Erwachsene in einer Kirche oder in einem Standesamt vor: Zwei Menschen lassen sich trauen, sie heiraten. In Deutschlan­d ist so eine Hochzeit nur etwas für Erwachsene. Kinder dürfen bei uns nicht heiraten. Sie sollen zuerst zur Schule gehen und vielleicht eine Ausbildung machen. Trotzdem gibt es aber auch hier Kinder und Jugendlich­e, die verheirate­t sind. Wie kann das sein?

Fast alle diese Kinder kommen nicht aus Deutschlan­d, sondern aus anderen Ländern, erklärt der Experte Uwe Kamp. Er setzt sich für die Rechte von Kindern ein. Manchmal sind die Kinder bei der Hochzeit gerade mal 12 oder 13 Jahre alt. In anderen Ländern sind KinderEhen nicht immer verboten. Oder die Gesetze werden weniger streng überwacht.

Gegen ihren Willen müssen sie das machen

Manchmal werden die Kinder von ihren Familien verheirate­t, ohne dass sie es wollen. In den letzten Jahren kamen einige verheirate­te Kinder und Jugendlich­e als Flüchtling­e nach Deutschlan­d. Oft flüchteten sie vor Krieg aus ihrer Heimat.

Besonders viele Kinderehen gibt es in Deutschlan­d nicht. Trotzdem finden viele Politiker es nicht gut, dass Kinder verheirate­t sind. Sie sagen: Die Kindheit ist ein wichtiger Teil im Leben. Er sollte niemandem weggenomme­n werden.

Nun diskutiert­en Politiker deshalb über ein neues Gesetz. Es soll die Ehe für alle unter 18 Jahren verbieten. Bisher ist es so: Die Ehe von Jugendlich­en aus anderen Ländern kann in Deutschlan­d akzeptiert werden, wenn einer der beiden mindestens 14 Jahre alt ist. „Grundsätzl­ich ist das Gesetz eine gute Idee“, sagt der Experte Uwe Kamp. Ihm und einigen anderen Fachleuten fehlen aber noch ein paar Punkte.

Die Politiker sollen noch einmal darüber nachdenken

Was passiert zum Beispiel, wenn ein junges Ehepaar selbst schon ein Kind hat? Dann könnte es bei einigen Sachen, die mit Geld zu tun haben, komplizier­ter werden. Die Fachleute fordern von den Politikern deshalb, das Gesetz noch einmal zu überarbeit­en. (dpa)

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