Aichacher Nachrichten

FCA Manager Reuter macht eine Ansage

Vor dem Training stimmt der Manager die Profis des FC Augsburg auf das Endspiel in Hoffenheim ein. Trainer Baum strahlt Zuversicht aus, obwohl Stützen auf dem Platz fehlen

- VON JOHANNES GRAF

Bevor Trainer Manuel Baum die Profis des FC Augsburg befehligt, hat Manager Stefan Reuter das Sagen. Emotional stimmt der 50-Jährige die Mannschaft vor der ersten Trainingse­inheit dieser Woche auf das Endspiel ein. Bei der TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr) kann der FCA eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen zu einem befriedige­nden Ende bringen: dem Klassenerh­alt in der Bundesliga.

Reuter appelliert nicht im stillen Kämmerlein, öffentlich­keitswirks­am setzt er auf dem Rasen ein Zeichen. Über den Inhalt wollen weder Spieler noch Trainer später informiere­n, lediglich Wortfetzen wie „Hoffenheim“und „gewinnen“dringen zu den Zaungästen. Trainer Baum verweist stattdesse­n darauf, wie er und seine Mannschaft die Partie angehen wollen – und zwar eigeniniti­ativ. Spielständ­e und mögliche Szenarien sollen in den Köpfen der Spieler keinen Platz einnehmen, Baum strebt einen eigenen Erfolg an. Erreicht der FCA wenigstens ein Unentschie­den, bleibt er erstklassi­g und ist auf den Ausgang der Partie zwischen Wolfsburg und Hamburg nicht angewiesen.

Baum betont, man wolle nach der Saison sagen können, man habe den Klassenerh­alt aus eigener Kraft geschafft. „Wir wollen zum Abschluss ein richtig gutes Spiel abliefern und dort gewinnen“, bekräftigt er nach dem Training gegenüber Medienvert­retern. Und, fügt er hinzu: „Wenn wir etwas gelernt haben aus den letzten Wochen: Dann, dass wir wirklich nur auf uns schauen müssen. Man kann sich auf niemand anderen verlassen.“

Kurz vor Weihnachte­n hat der FC Augsburg den 37-Jährigen zum Cheftraine­r seiner Profis befördert. Baum gilt als akribisch in der Gegneranal­yse, als hervorrage­nd ausgebilde­ter Taktiker. Vor dem letzten Saisonspie­l nutzte er den trainingsf­reien Tag, um ausgiebig Videomater­ial mit Hoffenheim­er Inhalt zu studieren. An andere Dinge verschwend­et der Familienva­ter derzeit keine Gedanken. Seit Wochen stehen er und sein Team unter Druck, teils waren sie wie gegen den HSV zum Siegen verdammt. Äußerlich hat sich Baum die nervliche Belastung kaum anmerken lassen, abgekämpft wirkte er lediglich nach den Spielen, die Baum lebhaft an der Seitenlini­e begleitete. Der Trainer erklärt, an der grundsätzl­ichen Situation habe sich vor dem entscheide­nden Spieltag wenig verändert, nur könne man danach nichts mehr gutmachen. Was er sich wünscht? „Nach dem Spiel will ich sagen können: In der nächsten Saison sehen wir uns wieder – in der 1. Liga.“

Um dieses Ziel zu erreichen, gewährte Baum angeschlag­enen Spielern am Dienstag eine Pause. Statt mit den Mitspieler­n auf dem Rasen zu üben, regenerier­ten Stammspiel­er. Daniel Baier wurde wegen seiner anhaltende­n Achillesse­hnenbeschw­erden geschont, Konstantin­os Stafylidis ließ den Rücken behandeln, nachdem er bereits ins Heimspiel gegen Dortmund mit Schmerzen gegangen war.

Ebenfalls nicht auf dem gepflegten Grün: die beiden Torhüter Marwin Hitz und Andreas Luthe. Hitz hatte wegen Hüftproble­men gegen Dortmund passen müssen, gestern absolviert­e er ein leichtes Radtrainin­g. Stellvertr­eter Luthe, gegen den BVB auf Anhieb ein vertrauens­würdiger Rückhalt, plagt sich mit Oberschenk­elbeschwer­den. Inwieweit die Einsätze der Torhüter gefährdet seien, werde der Verlauf der Trainingsw­oche zeigen, so Baum.

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Foto: Ulrich Wagner FCA Manager Stefan Reuter hält inmitten der Spieler eine Ansprache, Trainer Manuel Baum steht daneben und hört zu.

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