Klassiker mit Titel
Was das Orchester 2017/18 vorhat
Das Programm der ersten Spielzeit der neuen Intendanz liegt vor. Dass die Broschüre des Theaters Augsburg für die Saison 2017/18 so seitenstark geraten ist, liegt, neben den vielen Vorhaben der Sparten Oper, Schauspiel und Ballett, nicht zuletzt am Konzertprogramm der Augsburger Philharmoniker. Denn das Orchester ist ja nicht nur in Opernproduktionen zu erleben, sondern versteht sich auch als veritables Konzertorchester, was sich in der Reihe der Sinfoniekonzerte spiegelt.
Tragen die anderen Sparten des Theaters die Handschrift personellen Neubeginns, kennzeichnet das Konzertprogramm Kontinuität. Generalmusikdirektor Domonkos Héja – seit 2015 in Augsburg tätig – verantwortet 2017/18 seine dritte Spielzeit. Kontinuität auch beim Aufführungsort: Wo die anderen Sparten mit Ausweichspielstätten zurechtzukommen haben, finden die acht Sinfoniekonzerte der nächsten Saison – fünf dirigiert von Héja – wie gewohnt im Kongress am Park statt.
Die Reihe wartet mit Klassikern auf, mit Sinfonien von Brahms (Nr. 2), Mendelssohn (Schottische) und Tschaikowsky (Pathétique) ebenso wie mit der Zweiten von Beethoven und dessen 3. Klavierkonzert. Es gibt auch Überraschendes wie im 7. Sinfoniekonzert, das unter dem Motto „Jazz!“steht und Werke unter anderem von Bernstein, Milhaud und Duke Ellington umfasst. Kommende Spielzeit wird auch – „Endlich!“(Héja) – das Requiem von Giuseppe Verdi zu hören sein, das schon vergangenen Herbst hätte aufgeführt werden sollen.
Zudem startet der Ungar Héja einen Zyklus mit Werken seines Landsmanns Béla Bartók. Den Auftakt macht „Der wunderbare Mandarin“im Januar 2018, der wie die weiteren Werke, die in darauf folgenden Spielzeiten erklingen sollen (Der holzgeschnitzte Prinz, Herzog Blaubarts Burg) primär für die Bühne gedacht ist, doch vergleichbar mit Strawinskys Ballettmusiken auch im Konzertsaal nicht seine Wirkung verfehlt.
Als Solisten erwartet werden 2017/18 die Geigerin Lena Neudauer, 1999 Gewinnerin des Augsburger Mozart-Wettbewerbs, und Linus Roth, Violinprofessor am Augsburger LMZ. Artist in Residence ist kommende Spielzeit ein Mitglied der Berliner Philharmoniker: Bassposaunist Stefan Schulz, der zweimal im Sinfoniekonzert sowie bei vier weiteren Anlässen sein Instrument vorstellen wird. Apropos: Die Präsenz der Musiker des Augsburger Orchesters erschöpft sich nicht mit den Sinfoniekonzerten, sondern umfasst viele weitere Sonder-, Kammer- und Familienkonzerte.