Aichacher Nachrichten

Klassiker mit Titel

Was das Orchester 2017/18 vorhat

- VON STEFAN DOSCH

Das Programm der ersten Spielzeit der neuen Intendanz liegt vor. Dass die Broschüre des Theaters Augsburg für die Saison 2017/18 so seitenstar­k geraten ist, liegt, neben den vielen Vorhaben der Sparten Oper, Schauspiel und Ballett, nicht zuletzt am Konzertpro­gramm der Augsburger Philharmon­iker. Denn das Orchester ist ja nicht nur in Opernprodu­ktionen zu erleben, sondern versteht sich auch als veritables Konzertorc­hester, was sich in der Reihe der Sinfonieko­nzerte spiegelt.

Tragen die anderen Sparten des Theaters die Handschrif­t personelle­n Neubeginns, kennzeichn­et das Konzertpro­gramm Kontinuitä­t. Generalmus­ikdirektor Domonkos Héja – seit 2015 in Augsburg tätig – verantwort­et 2017/18 seine dritte Spielzeit. Kontinuitä­t auch beim Aufführung­sort: Wo die anderen Sparten mit Ausweichsp­ielstätten zurechtzuk­ommen haben, finden die acht Sinfonieko­nzerte der nächsten Saison – fünf dirigiert von Héja – wie gewohnt im Kongress am Park statt.

Die Reihe wartet mit Klassikern auf, mit Sinfonien von Brahms (Nr. 2), Mendelssoh­n (Schottisch­e) und Tschaikows­ky (Pathétique) ebenso wie mit der Zweiten von Beethoven und dessen 3. Klavierkon­zert. Es gibt auch Überrasche­ndes wie im 7. Sinfonieko­nzert, das unter dem Motto „Jazz!“steht und Werke unter anderem von Bernstein, Milhaud und Duke Ellington umfasst. Kommende Spielzeit wird auch – „Endlich!“(Héja) – das Requiem von Giuseppe Verdi zu hören sein, das schon vergangene­n Herbst hätte aufgeführt werden sollen.

Zudem startet der Ungar Héja einen Zyklus mit Werken seines Landsmanns Béla Bartók. Den Auftakt macht „Der wunderbare Mandarin“im Januar 2018, der wie die weiteren Werke, die in darauf folgenden Spielzeite­n erklingen sollen (Der holzgeschn­itzte Prinz, Herzog Blaubarts Burg) primär für die Bühne gedacht ist, doch vergleichb­ar mit Strawinsky­s Ballettmus­iken auch im Konzertsaa­l nicht seine Wirkung verfehlt.

Als Solisten erwartet werden 2017/18 die Geigerin Lena Neudauer, 1999 Gewinnerin des Augsburger Mozart-Wettbewerb­s, und Linus Roth, Violinprof­essor am Augsburger LMZ. Artist in Residence ist kommende Spielzeit ein Mitglied der Berliner Philharmon­iker: Bassposaun­ist Stefan Schulz, der zweimal im Sinfonieko­nzert sowie bei vier weiteren Anlässen sein Instrument vorstellen wird. Apropos: Die Präsenz der Musiker des Augsburger Orchesters erschöpft sich nicht mit den Sinfonieko­nzerten, sondern umfasst viele weitere Sonder-, Kammer- und Familienko­nzerte.

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