Aichacher Nachrichten

Bürgermeis­ter leitet erste Sitzung

Petersdorf­er Gemeindeob­erhaupt Dietrich Binder ist „wahnsinnig nervös“bei seiner Vereidigun­g. Betriebsko­sten der Kläranlage im Edenhausen­er Tal sind Thema

- VON STEFANIE BRAND

Petersdorf „Ich schwöre Treue dem Grundgeset­z für die Bundesrepu­blik Deutschlan­d und der Verfassung des Freistaate­s Bayern, Gehorsam den Gesetzen und gewissenha­fte Erfüllung meiner Amtspflich­ten, so wahr mir Gott helfe.“Diesen Bürgermeis­ter-Diensteid nahm Gemeindera­t Peter Brandner dem neuen Petersdorf­er Bürgermeis­ter, Dietrich Binder, jetzt in dessen erster Gemeindera­tssitzung ab. Binder hatte sie mit den Worten eingeleite­t: „Ich bin wahnsinnig nervös.“Und dann sollte es auch noch bei zwei Tagesordnu­ngspunkten um seine Person gehen. Nach der Vereidigun­g folgte sogleich der nächste formelle Akt: Einstimmig beschloss der Gemeindera­t, Binder zum Standesbea­mten zu bestellen.

Die regulären Themen der Tagesordnu­ng waren rasch abgehandel­t, sodass Binders erste öffentlich­e Sitzung gerade einmal 30 Minuten in Anspruch nahm. Der Anbau zweier Dachgauben an ein bestehende­s Wohnhaus in der Von-SchaezlerS­traße in Alsmoos stand als nächster Programmpu­nkt an. Da der Anbau bereits umgesetzt worden war und auch rechtlich nichts dagegen sprach, erteilten die Gemeindeve­rtreter das Einvernehm­en.

Der Betriebsko­stenabrech­nung der Kläranlage Edenhausen­er Tal für das Jahr 2016 wurde einstimmig zugestimmt. Vorher hatte Gemeindera­t Peter Brandner das Wort ergriffen und mitgeteilt, wie die hohe Differenz der Jahre 2015 und 2016 zu erklären sei: „Alle drei Jahre erfolgt die Klärschlam­mentleerun­g. Dann fällt die Rechnung höher aus.“Die mitgeliefe­rten Zahlen unterstric­hen dies: Die Gesamtkost­en beliefen sich im Jahr 2016 auf etwa 113 000 Euro, wobei auf die Gemeinde Petersdorf anteilige Kosten in Höhe von 64 000 Euro entfielen. Nach Abzug der Abschlagsz­ahlungen muss die Gemeinde noch eine Restzahlun­g von knapp 10 000 Euro leisten. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 lagen die Gesamtkost­en mit fast 80000 Euro und einem Petersdorf-Anteil von etwas mehr als 51 000 Euro deutlich darunter. Auch zeigte sich der Drei-Jahres-Rhythmus deutlich. 2013 lagen die Gesamtkost­en mit 116000 Euro annähernd auf dem Niveau des Jahres 2016.

Dass die Gemeinde Petersdorf im Vergleich zu Aindling immer noch den Mammutteil zu stemmen hat, fiel ebenfalls auf. „Alle drei Jahre erhalten wir dieses negative Geschenk“, fasste Binder zusammen und suchte nach Lösungen in der Runde: „Was können wir dagegen tun?“Auch hierfür hatte Peter Brandner eine passende Lösung parat: „Der Fremdwasse­ranteil muss minimiert werden.“Weniger Fremdwasse­r würde auch bedeuten, dass der Kostenante­il der Gemeinde geringer ausfällt. Vorhaben wie die Maßnahme, die laut Haushaltsp­lan noch heuer in Axtbrunn ansteht, müssen regelmäßig angegangen werden. Gemeindera­t Andreas Lamminger stimmte zu, relativier­te aber eine etwaige Brisanz und verwies auf die Jahre 2005 und 2006, in denen die Durchlaufm­enge mit 151000 Kubikmeter im Jahr 2005 und 148000 Kubikmeter im Jahr 2006 deutlich über den Werten von 2016 (118000 Kubikmeter) lagen. Fragen gab es darüber hinaus noch zu einer Änderung, die seitens der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) initiiert worden war. Jedoch handelte es sich dabei lediglich um eine Formalie. Unklar ist, warum die VG die Abstimmung über die Protokolle der Sitzungen in den nicht öffentlich­en Teil verlegt hat. Für Gemeindera­t Lamminger war der Grund dafür nicht klar. Zudem fragte er, ob die bestehende Gemeindeor­dnung diese Änderung überhaupt hergebe. Binder versprach, diesbezügl­ich noch einmal nachzuhake­n. Noch ein weiteres Thema landete auf seiner To-do-Liste. Gemeindera­t Willi Niedermeie­r brachte das Problem mit einem Wasserschi­eber im Riedweg in Schönleite­n zur Sprache. Hier werde schon seit geraumer Zeit hin- und hergeschob­en, ob sich der Zweckverba­nd oder der Bauhof kümmern muss. Auch in dieser Sache wollte Binder kurzfristi­g nachhaken.

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Foto: Stefanie Brand Mit erhobener Hand schwor der neue Pe tersdorfer Bürgermeis­ter, Dietrich Bin der, den Bürgermeis­ter Diensteid. Peter Brandner (rechts) nahm ihm diesen als ältestes anwesendes Gemeindera­tsmit glied ab.

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