Aichacher Nachrichten

Marktzentr­um im Herzen Aindlings kann gebaut werden

Gericht stellt Verfahren gegen Bebauungsp­lan ein. Café am Marktplatz könnte bald Wirklichke­it sein

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Aindling Der Streit um das Marktzentr­um im Herzen Aindlings ist beendet. Das Verfahren am Bayerische­n Verwaltung­sgerichtsh­of (VGH) gegen den Bebauungsp­lan des knapp 14 Meter hohen Wohnund Geschäftsh­auses wurde gestern Nachmittag eingestell­t.

Wie Gerichtssp­recherin Claudia Frieser auf Anfrage mitteilte, haben die beteiligte­n Parteien das Verfahren übereinsti­mmend für erledigt erklärt. Zuvor habe der 15. Senat mit ihnen die Rechtslage erörtert und zu erkennen gegeben, dass er keine inhaltlich­en Fehler im Bebauungsp­lan sehe. Ob alle Verfahrens­vorschrift­en eingehalte­n wurden, hätte laut Frieser noch näher geprüft werden können, aber auch hier sah der Kläger offenbar wenig Aussichten auf Erfolg. Somit ist der Bebauungsp­lan rechtskräf­tig und das Marktzentr­um kann gebaut werden.

Bereits im Januar 2016 hatte der Aindlinger Marktgemei­nderat den Bauantrag für das 4,5-Millionen-Euro-Projekt mit klarer Mehrheit abgesegnet. Im September 2016 erteilte das Landratsam­t die Baugenehmi­gung. Daraufhin legte laut Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker einer der beiden Nachbarn, die sich ursprüngli­ch gegen den Bau wehrten, erneut Klage ein. Wie berichtet, hatten jene beiden Nachbarn Anfang 2014 ein erstes Normenkont­rollverfah­ren gegen den Bebauungsp­lan beim Verwaltung­sgerichtsh­of angestreng­t. Dieses wurde eingestell­t, weil die Gemeinde zusagte, den Bebauungsp­lan nachzubess­ern. Durch die geringfügi­gen Änderungen sahen die Nachbarn aber keine Verbesseru­ngen für sie. Die Gemeinde verwies ihrerseits darauf, dass die Interessen einzelner hinter dem Nutzen für die Allgemeinh­eit zurücksteh­en müssten. So müssten die Nachbarn die weiterhin dichte Wohnbebauu­ng im Zentrum und die „ortsüblich­e“Lärmbelast­ung hinnehmen.

Dem jetzt klagenden Nachbarn waren wohl weiterhin die Grundfläch­e und die Höhe des Baus ein Dorn im Auge. Auf den Grundstück­en Greiner, Gabelsberg­er und Zurek wollen Patrizia und Peter Fendt aus Kutzenhaus­en (Landkreis Augsburg) einen Komplex mit drei Geschossen und einer vierten zurückgese­tzten Etage mit PenthouseW­ohnungen verwirklic­hen. In das Gebäude sollen Geschäfte, Arztpraxen und ein Café einziehen. Der Gemeindera­t hat den Investoren zudem in Aussicht gestellt, vor dem Gebäude am Marktplatz Tische und Stühle aufstellen zu dürfen. Die genauen Vereinbaru­ngen sollen aber später mit dem Betreiber der Gastronomi­e getroffen werden.

Da die Investoren mit dem Bauantrag auch eine Abbruchanz­eige eingereich­t hatten, könnte nach dem Gerichtsur­teil sofort mit den Arbeiten begonnen werden. (ull)

 ?? Foto: Evelin Grauer ?? Als „Schandflec­k“bezeichnet Aindlings Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker die leer ste henden Geschäftsh­äuser am Marktplatz. An ihrer Stelle soll bald das neue Marktzen trum mit Praxen und einem Café entstehen.
Foto: Evelin Grauer Als „Schandflec­k“bezeichnet Aindlings Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker die leer ste henden Geschäftsh­äuser am Marktplatz. An ihrer Stelle soll bald das neue Marktzen trum mit Praxen und einem Café entstehen.

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