Stöcke und Platten, so weit das Auge reicht
Beim Brauereiturnier in Kühbach gehen Stockschützen aus drei Ländern an den Start. Auch die deutsche Nationalmannschaft ist dabei und lässt der Konkurrenz keine Chance. Lokalmatadoren landen im Mittelfeld
Bereits zum zwölften Mal nahmen Alexander Cosso, Christian und Andreas Oberhofer sowie Armin Ploner am Brauereiturnier der Kühbacher Stockschützen teil. Dabei sind die vier gar keine Spieler des heimischen TSV, sondern haben seit Jahren die längste Anfahrtsstrecke. Das Team vom AEV Niederdorf (Südtirol) legte knapp 350 Kilometer zurück, um bei der 28. Auflage des Traditionsturniers dabei zu sein.
Dabei schießen die Niederdorfer eigentlich nur auf Eis und haben auf Asphalt wenig Chancen. Obwohl für das Quartett am Ende nur der 19. Platz blieb, hat es den Italienern in Kühbach wieder sehr gut gefallen. Zustande gekommen ist diese Freundschaft mit den Kühbachern in den 60er-Jahren, als Kühbacher Stockschützen in Niederdorf im Urlaub weilten. Seitdem kennt man sich. Bekannt ist in Kühbach auch die deutsche Nationalmannschaft. Das von Bundestrainer Bernhard Stelzig bestens eingestellte Quartett um Peter Kapfhammer, Christoph Öttl, Andreas Greil und Matthias Peischer drückte dem Kühbacher Traditionsturnier seinen Stempel auf und gewann mit 32:4 Punkten souverän. Insgesamt gingen 19 Teams aus Deutschland, Österreich und Italien an den Start, darunter auch der gastgebende TSV sowie die Lokalmatadore des EC Haslangkreit und des SSC Gachenbach.
Durch das starke Teilnehmerfeld mit vielen Teams aus der Ersten und Zweiten Bundesliga entwickelte sich ein hochklassiges Turnier mit vielen spannenden Spielen. Das bestätigte auch TSV-Abteilungsleiter Anton Stadlmair: „Das ist das Beste, was es momentan im Stockschießen so gibt.“Einen Auftakt nach Maß erwischte dabei der gastgebende TSV mit Herbert Schrittenlocher, Luis Merkl, Lorenz Mayer und Xaver Fendt. Nach einem starken Auftritt mit doppelten Punktgewinnen gegen Sigmertshausen, Niederdorf, SittenbergRuderting und Hartpenning führten sie überraschend das 19er-Feld an. Zwei Niederlagen gegen Daglfing-München (11:13) und Peiting (9:13) sorgten schnell wieder für Ernüchterung.
Wenn auch dem deutschen Team ein beachtliches 13:13 abgetrotzt wurde und der EC Gerabach beim 23:0 keine Chance hatte – der TSV brachte sich in dieser Phase durch leichtfertig vergebene Nachschüsse immer wieder selbst in die Bredouille. Für neuen Elan sorgte der 14:8-Erfolg gegen den Lokalrivalen SSC Gachenbach. Jetzt bekamen Schrittenlocher & Co. ihre Gegner besser in den Griff und ließen im Restprogramm nur noch gegen Oberroth (9:11) eine Niederlage zu. Am Ende sprang für die Kühbacher Rang acht heraus. Zweiter wurde Titelverteidiger EC Surheim vor dem TSV Peiting. Bei der Siegerehrung gab es für alle Spieler Pokale in Form von Bierkrügen. Am Ende waren alle zufrieden, obwohl man im Kühbacher Lager eigentlich sauer auf den Eisstockschützenverband war. Eigentlich hätte das Turnier am 27. Mai stattfinden sollen, doch genau auf diesen Termin fallen nun die Meisterschaften. (mit aira)