Denkmalschutz und moderne Technik
Schloss Beim Tag der Städtebauförderung können sich die Friedberger Bürger einen Eindruck von den Arbeiten auf der größten Baustelle der Stadt verschaffen. Wie der Zeitplan aussieht
Friedberg Es geht voran auf der größten Baustelle der Stadt. Im Wittelsbacher Schloss nähern sich die Arbeiten am Museumstrakt und am gegenüberliegenden Veranstaltungsbereich nach über zweijähriger Bauzeit ihrem Abschluss. Viele interessierte Bürger konnten sich davon am Tag der Städtebauförderung überzeugen und einen Eindruck davon erhalten, wie sich das Schloss als Schauplatz der Landesausstellung 2020 präsentieren will.
Baureferent Carlo Haupt führte eine Besuchergruppe nach der anderen über das Gebäude. Am Eingang gab er einen kurzen Abriss der Geschichte des Schlosses. „Ohne das Schloss gäbe es Friedberg nicht“, meinte er, und es sei gut, dass die Stadt es gekauft habe. Die Führung ging zunächst durch das große Tor in den Schlosshof. Das Gebäude ist derzeit innen noch komplett eingerüstet. Über die Fassadenfarbe sei man sich einig, sagte Haupt. Die Besucher konnten sie am Schlossturm schon einmal begutachten.
Weiter ging es über eine steile Treppe hinauf in den künftigen Veranstaltungssaal. Bis zu 400 Gäste sollen hier einmal bei Konzerten, Theateraufführungen oder Lesungen Platz finden. Über die schweren Holzbalken soll demnächst ein Eichendielenboden gelegt werden. Die Deckenbalken kommen heraus, damit der Saal an lichter Höhe gewinnt.
Der Eingang zum Saal und zum Museum kommt wieder auf die Westseite im Innenhof, wo er früher schon einmal war. Dort befinden sich dann Kasse und Garderobe sowie die Zugangstreppe und auch ein Lift, um eingeschränkten Besuchern Barrierefreiheit zu gewährleisten. In die Ausstellungsräume des neuen Museums sollen unter anderem die Friedberger Fayencen, die Uhren und die archäologischen Funde zurückkommen. Neu eingerichtet werden museumspädagogische Räume.
Rund 20 Millionen Euro sind für die Sanierung des Schlosses veranschlagt. „Bisher wird der Kostenrahmen eingehalten, bei einigen Posten liegen wir sogar darunter“, sagte Haupt. Das Geld kommt unter anderem von der Stadt Friedberg, aus den Fördertöpfen von Städtebauförderung und Denkmalschutz. Laut Haupt gilt es, ein Gebäude zu schaffen, das mit Fluchtwegen, Lüftungsund Heizungstechnik modernsten Ansprüchen genügt, und das unter Einhaltung der Vorgaben des Denkmalschutzes. Mit einigen Kompromissen gelinge das recht gut. Anfang nächsten Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, dann beginnt die Einrichtung. Für 2018 ist die Eröffnung geplant. Bis dahin gibt es noch zwei Baustellenführungen im Wittelsbacher Schloss. Die nächsten sind am „Tag des offenen Denkmals“am 10. September und am „Tag der Städtebauförderung“nächstes Jahr an einem Samstag im Mai.