Aichacher Nachrichten

Josef Metzger ist fürs Bringsyste­m

Vertreter von „Das bessere Müllkonzep­t Bayern“bei der ÖDP

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Auf Einladung des ÖDP-Kreisverba­nds referierte Josef Metzger von der Bürgerakti­on „Das bessere Müllkonzep­t Bayern“im Gasthof Specht in Aichach. Kreisvorsi­tzende Constanze Freifrau Tucher von Simmelsdor­f begrüßte auch die Kreisräte Berta Arzberger und Josef Moll.

Metzger zeigte an einigen Beispielen, wie bürgerscha­ftliches Engagement Einfluss genommen hat. So setzte 1993, als die Müllverbre­nnungsanla­ge in Augsburg in Betrieb genommen wurde, ein Bündnis aus Aktionsgem­einschaft Lebensraum Lechleite, BUND, Mütter gegen Atomkraft, Ärzte gegen MVA, Robin Wood, Greenpeace, ÖDP und Grüne eine Sortier- und Kompostier­anlage und eine fünfstufig­e anstelle der dreistufig­en Rauchgasre­inigung durch. Alle geplanten Standorte für die Endlagerun­g der hoch- giftigen Schlacke (Verbrennun­gsrückstän­de) im Landkreis wurden verhindert, stattdesse­n wird die Schlacke nun in Heilbronn in alte Bergwerke eingebaut.

Wegen der Einführung der Wertstoffs­ammlung, der Förderung von Eigenkompo­stierung und Konzepten zur Müllvermei­dung wurden vier der geplanten 15 bayerische­n Müllverbre­nnungsanla­gen gebaut, so der Referent. 2013 wurde die Verschwend­ung von Wärmeenerg­ie bei der Müllverbre­nnung reduziert, indem mehr Wärme von den Stadtwerke­n genutzt werden kann.

Eindeutig sprach sich der Referent für die Beibehaltu­ng des Bringsyste­ms bei Wertstoffe­n aus, auch das neue Verpackung­sgesetz lasse das Wertstoffs­ammelsyste­m weiter zu.

Dafür würde der wesentlich höhere Anteil an stoffliche­r Wieder- verwertbar­keit sprechen und die Einnahmen von 370000 Euro aus dem dualen System. Bei Holsysteme­n sei die Qualität der Wertstoffe meist zu schlecht, um sie der Wiederverw­ertung zuzuführen. So würde ein Großteil des Mülls verbrannt werden müssen, anstatt die Ressourcen zu recyceln. Der Landkreis Aichach-Friedberg habe eine höhere Verwertung­squote als die Stadt Augsburg mit gelber Tonne und geringere Pro-Kopf-Mengen zur Verbrennun­g.

Durch eine bessere Grünguterf­assung und Produktion von speicherba­rem Biogas, so Josef Metzger, könnte der Landkreis seine Verwertung­squote stärker und günstiger verbessern, als mit der Einführung des gelben Sacks und der gelben Tonne. Der beste Weg allerdings sei die Abfallverm­eidung durch bewusstere­s Konsumverh­alten. (AN)

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