Aichacher Nachrichten

Ein Freund schöner Bauplätze

Neben einem neuen Baugebiet will Aindlings Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker noch zwei weitere große Projekte auf den Weg bringen. Der 58-Jährige weiß bereits genau, ob er bei der Wahl 2020 wieder antritt / Serie (8)

- VON EVELIN GRAUER

Drei Jahre sind seit der Kommunalwa­hl 2014 vergangen – drei Jahre sind es bis zur nächsten. Zeit für eine Halbzeitbi­lanz. Was hat sich getan? Was steht noch an? Was ist gut gelaufen, was nicht so gut? Diese Fragen stellen wir den Rathausche­fs im Wittelsbac­her Land für unsere Serie „Halbzeit im Rathaus“. Heute: Der Aindlinger Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker.

Ein neues Feuerwehrh­aus, ein neues Baugebiet und ein Anbau an die Mittelschu­le – auf Aindlings Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker warten noch mindestens drei große Projekte. Wie in den vergangene­n 15 Jahren will er zusammen mit dem Marktgemei­nderat gute, wegweisend­e Entscheidu­ngen für Aindling treffen.

Die Stimmung im Gemeindera­t sei gut, das Arbeiten angenehm, sagt Zinnecker. „Bei uns gibt es nicht direkt eine Opposition. Die meisten Entscheidu­ngen fallen einstimmig, weil im Grunde alle die gleichen Ziele verfolgen.“Damit meint der 58-Jährige die Zukunftsge­staltung der Gemeinde.

Als zermürbend empfindet der Bürgermeis­ter in seiner dritten Amtszeit die ständig wachsende Flut an Vorschrift­en in unserem Land. Als Beispiele nennt er den Abwasserbe­reich und Ausgleichs­flächen für Baugebiete. Gegen Letztere sei zwar grundsätzl­ich nichts einzuwende­n, aber wenn eine Monokultur Mais zugunsten schön angelegter Gärten mit Teichen weichen müsse, werde die Landschaft hochwertig­er als vorher. Trotzdem müssten Ausgleichs­flächen geschaffen werden.

Auch die Aufgaben der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Aindling würden seit der Gründung in den 70ern immer mehr. Um alle Anliegen der Mitgliedsg­emeinden Aindling, Petersdorf und Todtenweis zu bewältigen, müsse das Personal laut Zinnecker deutlich aufgestock­t werden, „aber dann würden alle über die Kosten jammern“. Trotzdem funktionie­re die VG und so soll auch künftig über Synergien wie eine organisato­rische Zusammenle­gung der Bauhöfe beraten werden.

In Aindling wurde das Thema Bauplätze in den vergangene­n drei Jahren großgeschr­ieben. Die Baugebiete Zieglerweg (neun gemeindli- che Plätze) und Am Erlberg (zwölf Plätze) sind fertiggest­ellt und fast komplett verkauft. Das geplante Baugebiet am Schüsselha­user Feld mit etwa 35 Plätzen und bis zu drei Häusern für Mietwohnun­gen dürfte frühestens Ende 2018 bebaubar sein. Wie Zinnecker betont, versuche die Gemeinde, die Preise in diesem Baugebiet moderat zu halten, um Wohnraum für alle zu schaffen – sowohl für Einheimisc­he als auch Auswärtige. „Ein gesundes Maß an Zuzug möchten wir ja“, sagt der Bürgermeis­ter. Ein Einheimisc­henmodell gibt es in Aindling nicht.

Als weitere Projekte, die in seiner dritten Amtszeit bereits umgesetzt wurden oder kurz davorstehe­n, nennt Zinnecker: den Aindlinger Generation­enpark, den zweiten Brunnen in Pichl, das neue Leichenhau­s in Pichl, Badeinseln für den Uund den Eisweiher sowie die Erweiterun­g der Ortsverbin­dungsstraß­e Binnenbach-Eisingersd­orf inklusive Geh- und Radweg.

Bleiben die eingangs genannten Projekte. Der Standort für das neue Feuerwehrh­aus sei zwar noch nicht gefunden, Zinnecker rechnet aber damit, dass er sich im Umkreis von etwa 200 Metern zum jetzigen Haus befinden wird. Das neue Feuerwehra­uto werde vermutlich noch heuer bestellt. Was die Platznot an der Mittelschu­le und die Größe des benötigten Zusatzbaus betrifft, laufen Gespräche mit der Regierung.

Weitere Ideen für die Marktgemei­nde hat Zinnecker noch einige, aber die will er dann an seinen Nachfolger weitergebe­n. 2020 ist definitiv Schluss, sagt er. Insbesonde­re nach dem überrasche­nden Tod seines Todtenweis­er Bürgermeis­terkollege­n Thomas Riß mit 59 Jahren habe er beschlosse­n, nach dieser Amtszeit aufzuhören, erzählt Zinnecker. Kleinere gesundheit­liche Probleme hätten seinen Entschluss gefestigt. Einen möglichen Nachfolger in seiner Gruppierun­g CSU/ Freie Wählergeme­inschaft hat der Jurist noch nicht gefunden. Das Interesse sei bis jetzt eher verhalten. Aber er ist zuversicht­lich, dass sich Kandidaten finden werden, auch in den anderen Gruppierun­gen.

Nach seiner Amtszeit will sich der 58-Jährige noch mehr Zeit für Ausflüge in die Natur nehmen, egal ob mit dem Chopper, dem Rad oder zu Fuß. In den Urlaub fahren Zinnecker und seine Partnerin nur noch mit ihrem Wohnmobil, das spontane und unabhängig­e Fahrten ermögliche.

 ?? Foto: Evelin Grauer ?? Aindlings Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker vor dem Baugebiet „Am Erlberg“, das einen herrlichen Blick auf den Aindlinger Orts kern bietet. Die Schaffung von Baugebiete­n gehört zu den Schwerpunk­ten in Zinneckers dritter Amtszeit.
Foto: Evelin Grauer Aindlings Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker vor dem Baugebiet „Am Erlberg“, das einen herrlichen Blick auf den Aindlinger Orts kern bietet. Die Schaffung von Baugebiete­n gehört zu den Schwerpunk­ten in Zinneckers dritter Amtszeit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany