Besonderes Lied: „Maria im Fenster“
Liederchor singt bei der Maiandacht der Sudetendeutschen
Ein besonderes Lied der Marienverehrung ist das vom Dirigenten des Aichacher Liederchores, Josef Putz, komponierte „Maria im Fenster“. Bei der Maiandacht, welche die Sudetendeutsche Landsmannschaft (SL) in der gut besuchten Spitalkirche in Aichach feierte, umrahmten die Sängerinnen und Sänger die traditionelle Veranstaltung auch mit anderen traditionellen Marienliedern.
Stadtpfarrer Herbert Gugler ging in der Andacht in der kleinen Kirche am Stadtplatz auf das längst weltweit beklagenswerte Thema Flucht und Vertreibung ein, das vor mehr als 70 Jahren als Folge des Zweiten Weltkriegs auch die Sudetendeutschen erleiden mussten. Zusammen mit dem Liederchor wurde die Maiandacht auch von einem Streichquartett unter der Leitung von Heinz Pösselt musikalisch umrahmt. SL-Ortsobmann Gert Schwank berichtete über Wallfahrtsorte im früheren Sudetenland. Nach den 90er-Jahren sind in Tschechien viele Wallfahrten und hier überwiegend Marienwallfahrten wiederbelebt sowie Kirchen und Klöster auch mithilfe von ehemaligen Sudetendeutschen restauriert und wieder zum Leben erweckt worden, wie er berichtete.
Im früheren Böhmen und Mähren gibt es inzwischen wieder etwa 450 katholische Wallfahrtsorte. Nach dem Zweiten Weltkrieg und noch im Jahr 1950 waren im Rahmen einer landesweiten Aktion Priester und Ordensleute verhaftet und in stillgelegten und verfallenen Klöstern interniert worden. Seit 1990 haben wieder verschiedene Orden Einzug in ihren Klöstern halten können.
Der Kreisobmann der SL, Ernst Wollrab, berichtete in der Spitalkirche von seinen Erinnerungen, als er als Kind mit seinen Eltern an Maiandachten in seinem Heimatort Dux teilgenommen hat. Wollrab ist inzwischen seit fast 50 Jahren Kreisobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft. (AN)